Wanderherbst

Tipps für die Planung Ihrer Hüttenwanderung

Reisen & Urlaub
15.09.2015 09:01
Der Herbst ist die ideale Jahreszeit für eine ausgedehnte Hütten-Wandertour an einem Wochenende oder im Rahmen eines Kurzurlaubs: Die Tage sind noch ausreichend lang, die Natur zeigt sich von ihrer schönsten Seite und noch ist mit wenig Schnee zu rechnen. Gerade Touren mit Hüttenübernachtung haben jetzt einen besonderen Reiz. Was Sie bei der Planung beachten sollten, erfahren Sie hier.

Tourwahl
Der Vorteil bei einer Tour mit mindestens einer Übernachtung ist, dass Sie wirklich ausgedehnte Routen angehen können, die man als Tagestour normalerweise nicht schafft. Auch sind viele Hütten Ausgangspunkt für weiterführende Wanderungen, die konditionell weniger anstrengend sind, weil man geringere Höhenunterschiede überwinden muss. Zusätzlich befinden sich die meisten Hütten in herrlicher Alm- oder Gebirgslage, sodass Sie den Tag inmitten eines beeindruckenden Bergpanoramas starten können.

Wichtig ist jedoch, dass Sie ungeachtet der grundsätzlich möglichen Touren Ihre persönliche Route nach Ihrer Kondition und Trittsicherheit auswählen. Beachten Sie bei der Hüttenwahl insbesondere, auf welchen Wegen Sie diese erreichen und wie viel Zeit dafür einzuplanen ist. Seien Sie realistisch bei der Einschätzung Ihrer Kondition, Trittsicherheit und der machbaren Weglänge. Denn Selbstüberschätzung ist die klassische Ursache für Verletzungen und Vorhaben, die mit einem Notruf an die Bergrettung enden. Brechen Sie erst Mittags oder am frühen Nachmittag auf, gilt das umso mehr. Denn bei Einbruch der Dämmerung sollten Sie die Hütte erreicht haben, um nicht im Dunklen in Bergnot zu geraten, weil Sie die Orientierung verloren haben oder gestolpert sind.

Hütten anfragen
Gerade an schönen Wanderwochenenden sollten Sie unbedingt einige Tage vorher einen Schlaf- bzw. Lagerplatz reservieren, da die meisten Hütten sehr ausgelastet sind. Fragen Sie – gegebenenfalls am Tag vor dem Aufbruch – nach den aktuellen Verhältnissen bzw. der Wettervorhersage, sofern eine gewisse Wahrscheinlichkeit für Regen oder Schneefälle besteht.

Schneelage
Wenn Sie erst im Spätherbst unterwegs sind, erkundigen Sie sich auch nach der Schneelage. Denn je weiter der Herbst voranschreitet, desto wahrscheinlicher ist es, dass Sie in höheren Lagen bereits Schneefelder vorfinden. Und bei Regen im Tal kann es im Gebirge schon durchaus schneien.

Dann ist die richtige Ausrüstung besonders wichtig: Feste, köchelhohe Wanderschuhe sind ohnehin immer Pflicht - Gamaschen und Wanderstöcke mit Schneetellern sollten für solche Touren zusätzlich mitgenommen werden. Wenn Sie ein Schneefeld queren, achten Sie auf die Konsistenz des Schnees: Bei eisigen Stellen ist – sofern Sie diese nicht umgehen können – der richtige Stockeinsatz sehr wichtig, damit Sie nicht wegrutschen. Ist auf weiten Strecken der Tour mit Schnee bzw. Eis zu rechnen und ist es in diesem Gelände steil oder ausgesetzt, können auch Steigeisen eine gute Idee sein.

Lag das Schneefeld in der Sonne, ist der Untergrund dagegen möglicherweise rutschig, weil der Schnee nass ist und unter Ihrem Tritt nachgibt. Beachten Sie auch, dass möglicherweise unter dem Schnee Luftlöcher vorhanden sein können, in die Sie einsinken könnten. Das Gewicht sollte daher erst dann vollständig auf das Bein verlagert werden, wenn Sie vorsichtig ausgetestet haben, ob der Schnee Sie an dieser Stelle auch trägt.

Wettervorhersage
Nehmen Sie angekündigte Wetterumschwünge ernst und beachten Sie, dass gerade im Herbst auch oft Nebel im Gebirge ein Thema ist. Passen Sie Ihre Ausrüstung sowie die Tourenplanung dem Wetter an. Ist mit Regen zu rechnen, sollten Sie einen Satz Wechselkleidung im Plastiksack mitnehmen, damit Sie sich zumindest nach der Tour sicher trockenlegen können. Idealerweise hat Ihr Rucksack einen integrierten Regenschutz, dieser kann aber auch nachträglich dazugekauft werden, sodass der Rucksackinhalt trocken bleibt. Denken Sie daran, den Regenschutz regelmäßig nachzuimprägnieren.

Hüttenöffnung
Wenn Sie keinen Lagerplatz reservieren wollen, erkundigen Sie sich dennoch im Vorfeld, ob die Hütten entlang Ihrer Route auch tatsächlich noch offen haben. Manche Hüttenwirte in höheren Lagen sperren mit Ende Oktober oder im Laufe des Novembers zu, da zu dieser Zeit schon mit massivem Schneefall zu rechnen ist.

Ausrüstung
Für eine Übernachtung auf der Hütte sollten Sie einen Hüttenschlafsack mitnehmen. Rechnen Sie damit, dass es in der Nacht eher kalt ist und packen Sie ein extra Paar Socken sowie eine Leggins/lange Unterhose und ein langärmeliges Shirt ein. In puncto Verpflegung sollten Sie sich auf Selbstversorger für Ihre Touren untertags eingestellt haben: Nehmen Sie genug zu trinken mit sowie Energieriegel, Trockenobst, Kekse und salzige Cracker, die Sie dann jeden Tag unterwegs essen können. Auf den meisten Hütten, gerade entlang von mehrtägigen Routen, ist man aber auch bereit, Lunchpakete fertig zu machen. Generell sollten Sie Gewicht sparen, wo es nur geht. Ein wenig besser ist es, wenn Sie mehrere Nächte in derselben Hütte bleiben, da Sie das volle Gewicht des Rucksacks dann nur bei An- und Abstieg zur Hütte mit brauchen.

Beachten Sie bei der Auswahl Ihres Rucksackinhalts, dass gerade in den Übergangsjahreszeiten die Temperaturunterschiede zwischen dem Talort und dem Gebirge sehr groß sein können. Nehmen Sie daher immer ausreichend warme Funktionskleidung sowie Handschuhe und Haube oder Stirnband bzw. Buff mit, damit Sie sich warm halten können. Auch ein T-Shirt zum Wechseln sollte immer mit dabei sein.

Zusätzlich darf natürlich bei jeder Tour die Grundausrüstung nicht fehlen: ausreichend Getränke (je nach Tourlänge etwa zwei Liter pro Person), Proviant, eine Wanderkarte der Region im Maßstab 1:25.000 oder 1:50.000, ein Kompass und Erste-Hilfe-Set. Das Handy sollte voll aufgeladen sein, bei Smartphones am besten den Datendienst deaktivieren, damit der Akku länger hält. Eine Karte der Region ist aber trotz Smartphone eine gute Idee, da Sie sich so zuverlässig orientieren können, auch wenn Sie keinen Empfang oder keinen Akku mehr haben.

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