Mails an iOS-Nutzer

Streaming-Pionier Spotify erklärt Apple den Krieg

Web
10.07.2015 12:13
Im Vorfeld des Starts seines neuen Streaming-Dienstes soll Apple bei der Musikindustrie gegen den Konkurrenten Spotify Stimmung gemacht haben. Jetzt, kurz nach dem Start des Apple-Dienstes, schlägt der schwedische Streaming-Pionier zurück. Per E-Mail rät man den Kunden dazu, Apples iTunes App Store zu boykottieren und damit bares Geld zu sparen.

Grund für den Konflikt zwischen Apple und Spotify ist nicht nur Apples angebliche Stimmungsmache gegen den Konkurrenten bei den Musikfirmen, sondern auch die Politik des iPhone-Konzerns im iTunes App Store.

Dort werden bei App-Verkäufen 30 Prozent Provision für Apple fällig – selbst bei monatlichen Abo-Zahlungen, wie sie etwa Spotify von seiner zahlenden Kundschaft bekommt. Die Folge: Wer sein Spotify-Abo über den iTunes App Store zahlt, muss in Summe tiefer ins Börsel greifen.

Spotify bei Zahlung via iTunes drei Euro teurer
Konkret kostet Spotify bei Zahlung über den App Store rund 13 Euro monatlich, bezahlt man direkt bei Spotify, sind es nur zehn Euro. Apples neuer Musikdienst kostet im Monats-Abo ebenfalls zehn Euro, kommt als Apple-Service aber offenbar ohne 30-Prozent-Provision bei App-Store-Zahlung aus. Die Folge: Für Nutzer wirkt das Apple-Angebot günstiger als jenes des Konkurrenten.

Bei Spotify will man sich das nicht gefallen lassen und informiert Kunden mit einem iOS-Gerät einem Bericht des Technikblogs "The Verge" zufolge deshalb nun per E-Mail, wie sie den Apple-Anteil an ihren Abo-Gebühren umgehen können.

"Falls Sie es noch nicht gewusst haben: Der normale Premium-Preis beträgt nur 9,99 Dollar, aber Apple verlangt 30 Prozent für alle Zahlungen über iTunes", heißt es in den Spotify-Mails. Es folgt die Empfehlung, das über iTunes bezahlte Abo auslaufen zu lassen und stattdessen direkt bei Spotify zu abonnieren. Aufs Jahr gerechnet bringt das 36 Euro Ersparnis.

Streaming-Konkurrenzkampf verschärft sich
Die Streiterei zwischen Apple und Spotify ist Teil eines sich zunehmend verschärfenden Konkurrenzkampfes am Markt für Streaming-Musik aus dem Internet. Immer mehr Unternehmen – Apple, Google, Microsoft, Spotify, Deezer, Tidal - drängen hinein und wollen die Kunden an ihre Angebote binden.

Dabei wird mit immer härteren Bandagen gekämpft – etwa mit Exklusiv-Deals mit Künstlern, die nur über einen bestimmten Dienst gestreamt werden können, oder eben mit der Macht, die einem Unternehmen sein eigener App Store verleiht.

Die Leidtragenden sind die Kunden: Sie bekommen wegen fehlender Rechte womöglich beim Streaming-Dienst ihrer Wahl nicht alle Songs, die sie hören wollen, oder bezahlen mehr, weil sie Streaming-Dienst A über die Zahlungsinfrastruktur von Konzern B bezahlen.

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