Pollen fliegen

Allergiker können sich aufs Frühjahr nicht freuen

Gesund
10.04.2015 16:30
Sabine sitzt in ihrem Zimmer und hält die Fenster geschlossen. Draußen scheint die Sonne und alles blüht – Pollenallergiker leiden unter ihrer Erkrankung ähnlich wie Diabetiker und Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

"Zwei Drittel der Betroffenen berichten von Einschränkungen in ihrem täglichen Leben. Tätigkeiten, die für Gesunde selbstverständlich sind, werden für sie zur Belastung", betont Univ.-Doz. Dr. Felix Wantke, Ärztlicher Leiter des Floridsdorfer Allergiezentrums (FAZ), bei einer Pressekonferenz in Wien.

So fällt es laut einer Studie 47 Prozent der Patienten mit allergischer Rhinitis schwer, eine Treppe schnell hochzusteigen, 55 Prozent könne nicht so Sport betrieben, wie sie es gerne würden, 44 Prozent fühlen sich bei der Gartenarbeit eingeschränkt und 38 Prozent können ihre Hausarbeit nur erschwert verrichten. Mehr als ein Drittel der Allergiker fühlt sich außerdem in ihren sozialen Kontakten eingeschränkt."

Auch Lebensmittel verursachen Symptome
"Heuschnupfen-Geplagte entwickeln oft auch auf bestimmte Nahrungsmittel Symptome. Etwa 40 Prozent der Birkenpollen-Allergiker (200.000 Patienten in Österreich) reagieren häufig bei Genuss von Äpfeln, Haselnüssen, Kirschen, Karotten und Sojaprodukten mit Beschwerden wie z.B. Juckreiz im Mund. Etwa jeder sechste Beifußpollen-Allergiker reagiert auch auf Sellerie, Gewürze Mangos und Litschi", erklärt Univ. Prof. Dr. Reinhart Jarisch vom Floridsdorfer Allergiezentrum.

Die Pollenallergie ist aber nicht nur äußerst unangenehm, sie erhöht auch die Gefahr von Asthma. Etwa ein Viertel aller Patienten mit unbehandeltem Heuschnupfen entwickeln sich im Laufe der Zeit Asthma. Aber auch verminderter Geruchs- und Geschmacksinn, Schnarchen, Mundgeruch, häufige Nasennebenhöhlen- und Bindehautentzündungen, Ekzeme und Mittelohrenentzündungen stehen mit allergischer Rhinitis in Verbindung.

Kontakt mit Allergen vermindern
Doch wie können Allergiker ihre Beschwerden lindern? Prinzipiell sollte das Allergen gemieden werden. Doch da ist bei der Pollenallergie nicht so leicht. Pflanzen, die ihren Blütenstaub nicht den Bienen, sondern dem Wind übergeben, produzieren deutlich mehr Pollen, um ihre Bestäubung zu sichern.

Mithilfe des Österreichischem Pollenwarndienstes lässt sich der Kontakt mit den Allergenen auf ein erträgliches Maß reduzieren: Diese Forschungseinrichtung informiert über die häufigsten allergieauslösenden Pflanzen, deren aktuellen Pollenflug und erstellt Prognosen, die Alltag und Freizeitaktivität besser planbar machen.

Die spezifische Immuntherapie: Über einen Zeitraum über drei Jahre wird das Allergen mittels Spritzen, Tropfen, Tabletten zugeführt, dadurch wird das Immunsystem langsam auf die krank machenden Allergene "gewöhnt". Die Symptome können dadurch deutlich gelindert werden. Die Erfolgrate liegt durchschnittlich bei etwa 80 Prozent.

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