Nach Angaben einer Gewerkschafts-Sprecherin streikten bis zum Dienstagnachmittag knapp 500 Mitarbeiter. "Das ist eine ganz gute Beteiligung", sagte sie. In Bad Hersfeld sind aktuell etwa 2.800 Menschen beschäftigt.
Eine Amazon-Sprecherin sagte hingegen: "Die Mehrzahl der Mitarbeiter beteiligt sich nicht, weil sie bereits sehr attraktive Angebote und sehr gute Löhne bekommt." Für die Kunden des Onlinehauses seien keine Beeinträchtigungen zu erwarten: Sie könnten sich darauf verlassen, dass Amazon Päckchen pünktlich ausliefere. Man werde auf das Netzwerk von 28 Versandzentren in ganz Europa zurückgreifen.
Erster Streik in Hersfeld in diesem Jahr
Es ist der erste Streik in diesem Jahr am Standort im osthessischen Bad Hersfeld. In Leipzig war bereits Mitte Jänner gestreikt worden. Auch am vergangenen Freitag legten Beschäftigte dort die Arbeit nieder.
Es sollte der Beginn einer neuen Streikwelle über Ostern sein. Weitere deutsche Standorte seien am Dienstag und Mittwoch von den Streiks nicht betroffen, sagte eine ver.di-Sprecherin.
Amazon sieht sich als Logistikfirma
ver.di will den deutschen Ableger des Branchen-Riesen aus den USA zur Aufnahme von Tarifverhandlungen zu den besseren Bedingungen des Einzel- und Versandhandels zwingen. Amazon lehnt das strikt ab und verweist darauf, dass sich die Bezahlung der Mitarbeiter am oberen Bereich der Logistikbranche orientiert.
Das Unternehmen reagierte zuletzt immer wieder gelassen auf die Streiks. Die Kunden würden ihre Bestellungen pünktlich bekommen. Der Tarifkonflikt bei dem Versandhändler dauert seit dem Frühjahr 2013.
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