Wer eine Smartwatch mit Android Wear hat, kann diese mit Ziffernblättern aus dem Netz an seine Wünsche anpassen. Insbesondere runde Smartwatch-Modelle eignen sich gut dafür, das Ziffernblatt durch jenes einer Luxusuhr zu ersetzen. Wer keine echte Rolex hat, lädt einfach das Ziffernblatt herunter. Und wer nicht Tausende Euro für einen Breitling-Chronometer ausgeben will, ebenfalls.
Beschwerdeschreiben wegen Smartwatch-Ziffernblättern
Herstellern von Luxusuhren stößt dieser Trend naturgemäß sauer auf. Wie "Torrentfreak" berichtet, sind viele von ihnen deshalb dazu übergegangen, Online-Dienste, die Ziffernblätter für Android-Wear-Uhren anbieten, mit Beschwerdeschreiben zur Löschung der Ziffernblatt-Raubkopien zu bewegen.
Unternehmen wie Richemont – zu dem Konzern gehören unter anderem Cartier und IWC – fordern Websitebetreiber in ihren Schreiben auf, Ziffernblätter binnen 24 Stunden zu löschen, wenn diese einer Uhr des Unternehmens allzu ähnlich sehen. Üblicherweise leisten die Website-Betreiber diesen Aufforderungen Folge, heißt es in dem Bericht.
Website-Betreiber reagieren auf Löschanfragen
"Wenn uns ein Rechteinhaber kontaktiert, wird fragwürdiges Material sofort gelöscht. Bis heute haben wir alle Anfragen binnen weniger Stunden erfüllt", sagt der Betreiber einer Ziffernblatt-Börse namens FaceRepo. Er sei wegen der Raubkopien bereits dazu übergegangen, Uploads auf bekannte Uhrenmarkennamen im Titel zu scannen und Werke mit Markennamen im Titel abzuweisen. Dabei seien manche Ziffernblatt-Kopien künstlerisch durchaus wertvoll, wenn sie nicht das Urheberrecht verletzen würden, so der Website-Betreiber.
Dass mit der Uhrenindustrie nicht zu spaßen ist, wenn es um das Abkupfern von Ziffernblättern geht, ist indes keine neue Erkenntnis. Sogar Apple hat deswegen schon einmal Schwierigkeiten bekommen. Der iPhone-Konzern hatte in seinem Betriebssystem iOS 6 ein Uhrendesign des Schweizer Herstellers Mondaine verwendet, und musste deswegen Lizenzkosten von 21 Millionen Dollar nachzahlen.
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