"Wir wollen das Ausmaß verändern, bis zu dem sich Menschen tatsächlich an ein Gesicht erinnern", erklärt Studienautor Aditya Khosla vom Computer Science and Artificial Intelligence Laboratory des MIT die Intention des Projekts. Profitieren sollen davon beispielsweise Bewerber: Mit einem entsprechend modifizierten Porträtfoto könnten sie bei ihrem potentiellen Auftraggeber besser in Erinnerung bleiben.
Doch auch der umgekehrte Fall sei möglich. Aufnahmen ließen sich derart bearbeiten, dass sie schneller in Vergessenheit gerieten. Auch dafür gibt es den MIT-Forschern nach einen Markt, beispielsweise in Filmen und Videospielen, in denen Nebendarsteller dem Hauptdarsteller nicht die Show stehlen sollen.
Der Softwarealgorithmus scheint seine Arbeit jedenfalls gut zu machen: In ersten Tests gelang es ihm in rund Dreiviertel aller Fälle, Porträtaufnahmen so zu verändern, dass Versuchsperson sich besser an die darauf abgelichteten Personen erinnerten bzw. diese schneller vergaßen als mit Aufnahmen ohne entsprechende Bearbeitung.
Der Algorithmus selbst basiert auf der Auswertung von mehr als 2.000 Aufnahmen, die zuvor hinsichtlich ihres "Erinnerungswertes" beurteilt wurden. Auf Grundlage dieses festgelegten Wertes suchte die Software anschließend nach subtilen Besonderheiten eines jeden Gesichts, um diese entweder zu verstärken oder abzuschwächen.
Die Schwierigkeit des Ganzen habe darin bestanden, ein Gesicht nur so weit zu verändern, dass dadurch nicht andere Merkmale, beispielsweise jene für die Attraktivität, beeinflusst werden. "Das Gesicht ist immer noch unverkennbar dasselbe, nur mit ein wenig Lifting", erläutert MIT-Forscherin Aude Olivia.
In einem nächsten Schritt wollen die Forscher dem Algorithmus nun beibringen, weitere Attribute zu verändern, damit Gesichter zum Beispiel nicht nur besser in Erinnerung bleiben, sondern auch intelligenter oder vertrauenswürdiger aussehen.
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