Die Jörgerstraße und die Innere Hernalser Hauptstraße werden zu 30er-Zonen. Das hat der Bezirk nun mehrheitlich beschlossen. Was die Hernalser SPÖ von Bezirksvorsteher Peter Jagsch als „pragmatische Maßnahme“ sieht, ist für die Bezirks-ÖVP „ideologiegetriebene Gängelung“ der Autofahrer.
Der Beschluss fiel nun in der Hernalser Bezirksvertretungssitzung: Vom Elterleinplatz bis zum Gürtel werden die Jörgerstraße und die Innere Hernalser Hauptstraße komplett zur Tempo-30-Zone. Ein entsprechender Antrag der Bezirks-SPÖ wurde mehrheitlich angenommen. Bezirksvorsteher Jagsch sieht damit ein Anliegen der Bevölkerung umgesetzt und zugleich eine Weichenstellung für die kommende „bestmögliche Organisation des Baustellenverkehrs im Zuge der U5-Bauarbeiten“.
ÖVP sieht „reine Schikane“
Die Tempo-Reduktion sei durch mehr Sicherheit, weniger Lärm und weniger Abgase ein „Gewinn für alle“, bewirbt die Hernalser SPÖ die Maßnahme. Zugleich wird die Bevölkerung schonend auf die kommende Megabaustelle für den U-Bahn-Bau vorbereitet, der gerade am Elterleinplatz „die Voraussetzungen für ein generelles Durchfahren verändern“ würden. Schon jetzt liege die Durchschnittsgeschwindigkeit des Autoverkehrs dort außerdem bei nur 33 km/h.
Die – seit der Straßenumgestaltung – ohnehin gedrosselte Geschwindigkeit des Autoverkehrs veranlasst den Hernalser ÖVP-Obmann Manfred Juraczka zur sarkastischen Frage: „Will man mit Tempo 30 etwa den Verkehr beschleunigen?“ Pauschale Tempolimits auf Hauptverkehrsadern würden nur Schaden und mehr Stau auf der Jörgerstraße, aber keinen Nutzen bringen. Die Maßnahme sei eine „reine Schikane“ und „ideologiegetriebene Gängelung“.
Der U-Bahn-Bau rund um den Elterleinplatz soll 2026 beginnen und sorgt schon jetzt für reichlich Konfliktpotenzial im Bezirk: Vor allem der geplante Abriss zweier Gründerzeithäuser – Elterleinplatz 8 und Währinger Gürtel 41 – für den Bau der neuen Strecke und der neuen Station hat bereits zu Protesten geführt.
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