Russland, das selbst in der Kritik steht, einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine vom Zaun gebrochen zu haben, wirft angesichts der militärischen Eskalation im Atom-Streit Israel „Gräueltaten“ im Iran vor.
„Unprovozierte Militärschläge gegen einen souveränen UN-Mitgliedsstaat, seine Bürger, friedlich schlafende Städte und Infrastruktureinrichtungen für Kernenergie sind kategorisch inakzeptabel“, erklärt das Außenministerium in Moskau. „Die internationale Gemeinschaft kann es sich nicht leisten, gegenüber solchen Gräueltaten gleichgültig zu sein“, heißt es weiter. Russland erwarte von der Internationalen Atomenergiebehörde eine Aufklärung über mögliche radiologische Folgen der Schläge gegen die Nuklearanlagen.
Gleichzeitig warnt Moskau vor einem Flächenbrand in der Region und vor einer Gefahr für die internationale Sicherheit – eigentlich all das, wovor die ukrainische Regierung und ihre Unterstützer seit dem Ausbruch des russischen Angriffskrieges im Februar 2022 laufend warnen.
Westen hat laut Russland Mitschuld
Moskau, das im Jänner eine strategische Partnerschaft mit Teheran geschlossen hatte, bot sich in dem Konflikt immer wieder als Vermittler an. Jetzt seien alle bisherigen Anstrengungen zunichtegemacht. Israel sei bewusst den Weg einer weiteren Eskalation gegangen. „Die Verantwortung für alle Folgen dieser Provokation liegt bei der israelischen Führung.“
Russland gab zudem dem Westen eine Mitverantwortung für die Lage. Die westlichen Staaten hätten zuletzt eine „anti-iranische Hysterie“ in der IAEA geschürt. Moskau verlange, dass die Länder „die katastrophalen Folgen ihres zerstörerischen Vorgehens und das Ausmaß ihrer Schuld an der Tragödie“ einräumen, teilte das Ministerium weiter mit. Zugleich rief Russland die Konfliktparteien zur Zurückhaltung auf und betonte einmal mehr, dass der Konflikt um das iranische Atomprogramm nicht mit militärischer Gewalt, sondern nur auf politisch-diplomatischem Weg zu lösen sei.
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