Israels Präsident Yitzhak Herzog hat den Großangriff im Iran mit einer existenziellen Bedrohung des jüdischen Volkes durch das iranische Atomprogramm begründet. Der israelische Armeesprecher Effie Defrin sagte: „Das iranische Regime galoppiert in Richtung einer Atombombe.“ Die israelische Botschaft in Wien ließ mitteilen: „Wir hatten keine andere Wahl.“
Man habe die „existenzielle Bedrohung durch iranische Atomwaffen“ beseitigen wollen, bevor es zu spät sei. Gleichzeitig betonte Israels Botschafter David Roet: „Diese Operation richtet sich nicht gegen das iranische Volk, sondern gegen den radikalen Apparat des Regimes, der die gesamte Region in ein nukleares Chaos zu stürzen droht. Israel handelt mit Präzision und Entschlossenheit, um diese existenzielle Bedrohung zu beseitigen, bevor sie unumkehrbar wird. Die Verteidigung des Existenzrechts ist keine Wahl – sie ist die Pflicht eines jeden Staates.“
Israel habe angemessene und notwendige Maßnahmen ergriffen, um eine unmittelbare Bedrohung zu beseitigen und damit seine Bevölkerung und die Stabilität der Region zu schützen, so Roet weiter. In den vergangenen Jahren hat sich das radikale iranische Regime ideologisch der Zerstörung des Staates Israel verschrieben und immer wieder offen zu dessen Vernichtung aufgerufen. Der Iran habe sich auch massiv militärisch bewaffnet, um diese Vision zu verwirklichen. Darüber hinaus sei der Iran der größte Sponsor des internationalen Terrors, der nicht nur Israel, sondern die ganze Welt bedrohe.
Teheran habe das umfangreiche und geheime iranische Atomwaffenprogramm parallel zu den Verhandlungen mit den USA vorangetrieben. Berichte der Internationalen Atomenergiebehörde würden zweifelsfrei beweisen, dass das iranische Atomprogramm nicht für friedliche, sondern für militärische Zwecke bestimmt sei, hieß es.
Warum der Angriff jetzt erfolgt ist?
Zur Entscheidung für den Angriff – über den schon seit mehr als ein Jahrzehnt lang diskutiert wird – zu diesem Zeitpunkt trug sicherlich auch die Schwächung der iranischen „Achse des Widerstands“ bei. Nach mehr als 20 Monaten Gaza-Krieg ist die islamistische Hamas deutlich dezimiert, ebenso die libanesische Hisbollah. Syrien dient seit dem Umsturz nicht mehr als Korridor für Waffenlieferungen des Irans an die Hisbollah. Nach einem israelischen Angriff im vergangenen Jahr gilt zudem die Luftabwehr des Irans als beschädigt.
Mit großer Aufmerksamkeit wurde in Israel auch die Resolution des Gouverneursrats der Internationalen Atomenergiebehörde in Wien zur Kenntnis genommen. Diese stellte formell fest, dass der Iran seine rechtlichen Verpflichtungen zur Zusammenarbeit mit der IAEA nicht erfüllt. Dies wurde in Israel als „gelbe Karte“ für Teheran interpretiert. Israels Militärchef sagte mit Blick auf den Großangriff im Iran, man befinde sich „an einem Punkt ohne Umkehr“. Man habe nicht mehr warten können.
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