Amazon-Kooperation

Wiener Website macht Schenken in der Gruppe leichter

Web
07.02.2013 11:39
Dem österreichischen Start-up "Simplewish" ist es gelungen, eine fixe Größe im Bereich des Online-Shoppings von seiner Geschäftsidee zu überzeugen. Die Crowdfunding-Plattform für Geschenke hat den Nerv des Online-Handelsriesen Amazon getroffen, der nun eine Kooperation mit dem jungen österreichischen Unternehmen gestartet hat. Das Ziel der Website: Statt vieler kleiner, womöglich nutzloser Geschenke sollen Beschenkte künftig größere Präsente erhalten, die von ihrem Freundeskreis über die Online-Plattform vorfinanziert und dann über Amazon bestellt werden.

Dabei zahlen jene, die jemanden beschenken wollen, ihre Beiträge auf Simplewish zunächst via PayPal oder Überweisung ein. Ist genug Geld eingelangt und das Geschenk kann finanziert werden, erstellt Simplewish einen Amazon-Gutschein mit dem entsprechenden Betrag und bietet dem Initiator der Geschenkaktion einen Link an, der zu Amazon führt. "Das Produkt liegt dann bereits im Warenkorb", sagt Simplewish-Chef Valentin Aschermann zu krone.at. Dann muss nur noch bestellt und der Gutschein eingelöst werden, und fertig ist das Crowdfunding-Geschenk.

Financiers werden via Mail auf dem Laufenden gehalten
Bei der Entwicklung von Simplewish habe es einige Punkte gegeben, über die man lange nachgedacht habe, so der Erfinder der Seite. Was passiert beispielsweise, wenn die gewünschte Summe für ein Geschenk nicht zusammenkommt? Soll man die Höhe der Beiträge einzelner Nutzer einsehbar machen oder nicht? Soll man dem Ersteller eines Crowdfunding-Geschenks erlauben, Fixbeträge von den Einzahlern einzufordern, damit jeder den gleich hohen Beitrag leistet?

Auf all diese Fragen hat das siebenköpfige Team um Aschermann eine Antwort gefunden. Grundsätzlich sollen die Simplewish-User dazu animiert werden, die Finanzierungsziele für die Geschenke zu erreichen. Dazu werden Mails versandt, in denen über den aktuellen finanziellen Stand und die Restlaufzeit eines Crowdfunding-Geschenks berichtet wird. Im Bedarfsfall könne darin auch die Empfehlung enthalten sein, man möge doch noch etwas mehr spenden.

Reicht das Geld nicht, kommt ein Gutschein
Auf diese Weise hofft Aschermann, in den meisten Fällen auch tatsächlich das Crowdfunding-Ziel zu erreichen. Klappt es nicht, so erhält der Initiator eines Gruppengeschenkes den eingelangten Betrag in Form eines Amazon-Gutscheins und kann sich beim Online-Händler nach einem günstigeren Geschenk umsehen. Denkbar sei auch, den Gutschein direkt dem zu Beschenkenden zu überreichen, damit sich dieser selbst etwas aussucht.

Fixspenden erlaubt Simplewish derzeit nicht, die Macher denken jedoch darüber nach, auf Basis der Menge der Teilnehmer und der Kosten einer Sammelaktion Empfehlungen zur Spendenhöhe errechnen zu lassen und diese einzublenden. Gegen Fixbeträge und die Veröffentlichung der individuellen Spendenhöhe habe man sich entschieden, damit sich die Nutzerschaft nicht kontrolliert und überwacht fühlt, so Aschermann. Man denke jedoch darüber nach, besonders eifrige Spender beispielsweise durch virtuelle Abzeichen zu belohnen.

800 Facebook-Fans in nur fünf Tagen
Seit rund fünf Tagen ist Simplewish mittlerweile online – und das scheint sich herumzusprechen. Auf Facebook hat das Portal mittlerweile fast 800 Fans, und auch die ersten Geschenkprojekte sind bereits abgeschlossen. Eines der ersten Crowdfunding-Geschenke hat ein Freund von Simplewish-Gründer Aschermann online gestellt. "Ein Standmixer um 80 Euro. Der war in 30 Minuten finanziert", sagt der Jungunternehmer. In solchen Fällen lässt sich die Geschenkbox übrigens auch nachträglich noch erweitern. Da noch Zeit bis zur Geschenkübergabe war, habe man dem Geschenkkorb kurzerhand auch noch Schuhe und eine Smartphone-Tasche hinzugefügt – und auch diese Dinge wurden binnen zwei Tagen finanziert.

Im Moment kann man sich mit Facebook-, Twitter- und Google-Accounts bei Simplewish anmelden. Die Verbreitung der Geschenkaktionen erfolgt entweder über die sozialen Netzwerke – bei Facebook lassen sie sich beispielsweise direkt in Veranstaltungen wie Geburtstagsfeiern einbinden – oder per Mail. Für die Facebook-Veranstaltungen haben sich die Macher etwas Schlaues überlegt. "Der Beschenkte wird automatisch von der Konversation ausgeschlossen", verrät Aschermann. Man will schließlich vermeiden, dass der Beschenkte allzu früh von seinem Glück erfährt.

Zusammenarbeit mit Amazon soll intensiviert werden
Simplewish ist ein Start-up aus Wien, das in seiner Anfangsphase von der Gründungsinitiative INiTS unterstützt wird. Das Unternehmen lebt von Provisionen, die Amazon für erfolgreich vermittelte Geschäfte ausbezahlt. Die Idee für das Geschenkportal sei Aschermann gekommen, als er bei einer Veranstaltung mit 50 Gästen feststellen musste, dass rund die Hälfte davon Weinflaschen verschenkte und man um die Kosten der Weinflaschen eigentlich auch ein größeres Geschenk, beispielsweise eine Digitalkamera, kaufen hätte können.

Derzeit ist Simplewish im deutschsprachigen Raum nutzbar und bietet genug Funktionsumfang, um sie für den gedachten Zweck zu nutzen. Einzahlen kann man für die Crowdfunding-Geschenke per PayPal oder mittels Online-Überweisung. In Zukunft soll die Zusammenarbeit mit Amazon weiter intensiviert werden, und auch die Website werde neue Funktionen erhalten, so Aschermann. Man darf gespannt sein, wie sich das Geschenkportal entwickelt.

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