Über die Plattform "Paypass Online" sollen sich künftig sämtliche Internet-Einkäufe abwickeln lassen. Einen entsprechenden Button könnten Händler bei ihren Angeboten platzieren, so der Kreditkartenriese, der damit einen Frontalangriff auf Anbieter wie die eBay-Tochter PayPay startet. Teil des Gesamtkonzepts sei auch der bereits angebotene Service zum Bezahlen per Handy.
Mit "Paypass Online" will Mastercard zudem die komplette Infrastruktur für eine digitale Geldbörse anbieten, die über freie Schnittstellen auch anderen Anbietern offen steht. "Wir wollen mit Hilfe eines offenen Systems eine Zersplitterung des Marktes vermeiden", betonte der für zukünftige Bezahlmodelle in Europa zuständige Mastercard-Manager Arne Pache.
Ihm zufolge mache es "für einen Händler keinen Sinn, 25 verschiedene Bezahllösungen zu haben." Es gehe Mastercard zwar auch darum, die Marktpräsenz zu erhöhen, primär solle jedoch ein offener, internationaler Standard geschaffen werden, der das Einkauferlebnis für Verbraucher einfacher und schneller mache.
Zahlungsabwickler vor Umbruch
Dem Geschäft der Zahlungsabwickler steht mit zunehmender Verbreitung des Internets und dem Vormarsch mobiler Geräte wie Smartphones und Tablets ein großer Umbruch bevor. Als besonders wichtig gelten mobile Bezahldienste. Hier stehen viele Wettbewerber in den Startlöchern - neben Mobilfunk-Anbietern etwa Paypal und die Mastercard-Konkurrenten Visa und American Express. Allerdings entwickelten sich die mobilen Dienste bisher nicht so explosiv, wie zuvor vorausgesagt.
Mastercard-Manager Pache betonte aber: "Im Hintergrund passiert viel mehr als von außen sichtbar ist." Es sei ein technisch extrem komplexer Bereich - und da könne es sein, dass einige Ankündigungen zu hohe Erwartungen an die schnelle Verfügbarkeit geweckt hätten. "Wenn ein System angekündigt wird, heißt es nicht, dass es binnen der nächsten sechs Monate umgesetzt ist."
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