Safer Internet Day

Eltern haben Nachholbedarf bei Interneterziehung

Web
06.02.2012 09:11
Für Österreichs Kinder gehört das Internet immer mehr zum Alltag. Die sichere und verantwortungsvolle Nutzung digitaler Medien will daher gelernt sein und ist eine wichtige Erziehungsaufgabe. Im Alltag kommt die Interneterziehung jedoch oft zu kurz, wie eine aktuelle Studie von Saferinternet.at anlässlich des am Dienstag stattfindenden Safer Internet Day zeigt.

Der Studie zum Thema "Eltern und Interneterziehung" zufolge hat die Hälfte der Eltern von Kindern zwischen 11 und 16 Jahren immer wieder Schwierigkeiten rund um die Internet- und Handynutzung ihres Kindes. Das Hauptproblem aus Sicht der betroffenen Eltern: Ihre Kinder verbringen zu viel Zeit vor dem Bildschirm (54%). Mit deutlichem Abstand folgen hohe Handyrechnungen, die in mehr als jeder dritten Familie (38%) Streitpotenzial bieten. 

Zu den weiteren Problemen der Eltern zählen das Ansehen ungeeigneter Online-Inhalte (23%), nicht altersadäquate Computerspiele sowie Computerviren (je 20%) und das Preisgeben von persönlichen Daten im Internet (14%).

Eltern werden eigenen Ansprüchen nicht gerecht
Das Um und Auf bei der Interneterziehung: Interesse an den Aktivitäten im Web zeigen und mit den Kindern über das Erlebte sprechen. Viele Eltern sind sich dessen bewusst - jedoch "hinken" sie ihren eigenen Ansprüchen in der Realität oftmals hinterher. Während 88 Prozent der befragten Eltern angeben, dass sie darüber Bescheid wissen sollten, was ihre Kinder im Internet machen, zeigt die Praxis ein anderes Bild: Nur etwas mehr als die Hälfte kann auch wirklich behaupten, dass dies in der Realität zutrifft.

Immerhin 77 Prozent der Eltern sagen, dass man regelmäßig mit den Kindern die Risiken des Internets besprechen sollte. Doch nur 46 Prozent setzen dies im Alltag auch in die Tat um. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei Gesprächen über die Erlebnisse im Internet: Während 70 Prozent der Eltern voll und ganz zustimmen, dass man mit Kindern über ihre Erlebnisse im Internet sprechen sollte, finden solche Gespräche nur in knapp vier von zehn Elternhäusern regelmäßig statt.

"Mehr für Aktivitäten des Kindes im Internet interessieren"
Bernhard Jungwirth, Projektleiter Saferinternet.at, erklärt: "Diese Zahlen zeigen, dass eigene Ansprüche der Eltern und Realität stark voneinander abweichen. Viele Probleme, die Eltern rund um die Internet- und Handynutzung ihrer Kinder haben, können leicht gelöst werden, wenn sie sich für die Aktivitäten ihres Kindes im Internet mehr interessieren und regelmäßig mit ihnen über positive und negative Erfahrungen sprechen."

Viele Eltern surfen nie oder nur selten mit dem Kind
Gerade bei den Jüngsten sei es wichtig, dass die Eltern sie beim Einstieg in die Online-Welt begleiten. Allerdings zeigten sich hier große Defizite: 18 Prozent der befragten Eltern von Kindern im Alter von 6 bis 13 Jahren haben ihr Kind noch nie bei der Internetnutzung begleitet. Weitere 27 Prozent geben an, nur selten mit dem Kind im Internet zu surfen.

Österreichs Eltern haben Informationsbedarf
"Eltern nehmen beim Thema Medienkompetenz eine wichtige Vorbildrolle ein. Nur wenn sie selbst 'internetfit' sind und über die Risiken und Gefahren im Internet Bescheid wissen, können sie ihre Kinder zielgerichtet unterstützen", erläutert Andreas Wildberger, Generalsekretär des Verbands der Internet Service Provider Österreichs.

Vor allem bei den Themen Privatsphäre und Datenschutz sowie Abzock-Fallen und Cyber-Mobbing haben Eltern jedoch Informationsbedarf. Fast die Hälfte von ihnen (45 Prozent) wünscht sich mehr Informationen zum Thema "Kinder und Internetsicherheit". 

Im Rahmen des 9. Safer Internet Day am 7. Februar 2012 präsentiert die Initiative Saferinternet.at daher ein umfassendes Informationspaket für Eltern, das neben Ratgebern auch praktische Tipps für den Alltag beinhaltet. Darüber hinaus verrät ein neuer Elterntest, welcher "Elterntyp" man bei der Interneterziehung ist.

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