„Kein Kinderprogramm“

Porno-Portal xHamster wird in Deutschland gesperrt

Web
04.03.2022 07:53

Das Pornoportal xHamster muss in Deutschland gesperrt werden. Das hat die Kommission für Jugendschutzmedien (KJM) einstimmig entschieden. „Auf der Seite sind pornografische Angebote frei zugänglich - ohne dass sichergestellt ist, dass Kinder und Jugendliche keinen Zugang dazu erhalten“, begründete die Aufsichtsstelle den Schritt. Das verstoße gegen den Jugendmedienschutz-Staatsvertrag und sei damit gesetzeswidrig.

Einer Mitteilung der KJM vom Donnerstag zufolge hatte die zuständige Landesanstalt für Medien in Nordrhein-Westfalen den xHamster-Betreiber Hammy Media Ltd. Nach einer vorherigen Entscheidung der Aufsichtsstelle bereits im März 2020 aufgefordert, die Seite gesetzeskonform zu gestalten und eine Altersüberprüfung vorzunehmen - offenbar vergeblich.

Daher müssen nun als erstes die fünf größten deutschen Internetprovider den Abruf der Seite de.xhamster.com blockieren. Die gemäß des Fimensitzes der Provider zuständigen Landesmedienanstalten in Bayern, Nordrhein-Westfalen, Berlin-Brandenburg sowie Rheinland-Pfalz hätten bereits entsprechende Bescheide zugestellt, hieß es.

„Pornos sind kein Kinderprogramm“
„Pornos sind kein Kinderprogramm. Unser gesetzlicher Auftrag ist es, Kinder und Jugendliche vor Inhalten zu schützen, die nicht ihrem Entwicklungsstand entsprechen. Pornografie stellt eine erhebliche Gefahr für ihre seelische und sexuelle Entwicklung dar. Ein Porno-Angebot für Erwachsene ist so lange kein Problem, wie technische Schutzvorkehrungen die gesetzlichen Standards zum Schutz von Kindern und Jugendlichen sicherstellen. Da xHamster das nicht tut, greifen wir als letztes Mittel auf Sperrverfügungen zurück. Wir schützen Kinder, nicht das Geschäftsmodell der Pornoindustrie“, sagte der KJM-Vorsitzende Marc Jan Eumann.

Tobias Schmid, Direktor der Landesanstalt für Medien NRW, sprach von einem „konsequenten Schritt“: „Angebote, die sich an ein deutsches Publikum richten, müssen sich auch an den deutschen Jugendmedienschutz halten. Und dann ist es auch egal, wenn der Firmensitz sonstwo ist. Wir haben heute bewiesen, dass wir den Schutz von Kindern durchsetzen, unabhängig davon, wie aufwändig es ist. Und das werden wir auch weiterhin tun. Freiheit im Netz kann nur funktionieren, wenn die Achtung der Menschenwürde und der Jugendschutz durch klare Regeln gewährleistet werden.“

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