Diabetes und Radunfall

„Tut etwas für eure Muckis und bleibt fit!“

Patientenberichte
24.10.2021 05:00

Eine Schwelle, eine Rille - und schon lag Peter P. Hopfinger (66) mit gebrochener Hüfte unter seinem E-Bike, kurz darauf auf dem Op-Tisch. Ein Implantat wurde fällt. Mit Muskelkraft kam der Typ-1-Diabetiker wieder in den Sattel - und rät allen, fit zu bleiben.

Radunfälle sind in Österreich in letzter Zeit massiv angestiegen. 30.000 Verletzte müssen laut Kuratorium für Verkehrssicherheit nach Stürzen oder Zusammenstößen pro Jahr ins Krankenhaus. Die „Statistik erfüllt“, wie er selber sagt, hat heuer leider auch Peter P. Hopfinger, Gründer der ersten deutschsprachigen Diabetiker-Patientenplattform im Internet. Mangel an Routine oder Sicherheit im Umgang mit dem Drahtesel können es nicht gewesen sein, der 66-Jährige ist im Sattel „zu Hause“ und fährt im Jahr schon einmal 2000 km mit dem E-Bike.

Mit Tatütata ins Donauspital
„Bei der Abfahrt von der Spittelau in Richtung 20. Bezirk in Wien befinden sich am Boden mehrere Schwellen, denen wollte ich ausweichen. Daneben ist aber eine Rille. In der rutschte das Rad seitlich weg und ich mit ihm. Aufstehen war nicht mehr möglich, sitzen konnte ich gerade noch. Dann kam schon mit Tatütata die Rettung - Passanten hatten sie gerufen - und brachte mich ins Donauspital SMZ-Ost“, schildert Hopfinger die Abläufe Anfang Juli. „Ein Glück, dass ich mir den Kopf nicht verletzt habe - ich trage jetzt immer Helm!“

Aber: Die Hüfte war gebrochen, ein Implantat notwendig geworden. „Ich wollte so schnell wie möglich mobil werden, bin nach wenigen Tagen gleich wieder zuerst mit Rollator, dann mit Krücken unterwegs gewesen. Geholfen hat mir dabei, dass ich schon vorher sehr viel Bewegung gemacht habe, wegen meines Diabetes Typ 1. Dabei ist auch ganz wichtig, Übergewicht zu vermeiden und seine Muckis zu trainieren. Das kann ich nur jedem raten, insbesondere Diabetikern.“

Klar war dem Journalisten aus Wien-Brigittenau von Anfang an: „Ich will wieder am Radl sitzen. Schon im August war es so weit! Und deshalb habe ich die täglichen Übungen und Physiotherapie-Einheiten gleich fix in meinem Tagesplan integriert und werde das beibehalten.“

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Es war der erste Knochenbruch in meinem Leben. Wenn ich die Quote halten kann - alle 66 Jahre ein Bruch -, dann bin ich fein raus.

Peter P. Hopfinger

Gezielte Übungen, eiweißreiche Ernährung
Die Muskulatur mittels regelmäßiger Übungen nach Plan aufzubauen, ist die Grundlage. Eiweißreiche Ernährung zur Unterstützung wurde vom Internisten empfohlen. Zur raschen Erholung und guten Wundheilung hat auch beigetragen, dass Hopfinger seit 25 Jahren das Management seiner Zuckerkrankheit bewusst betreibt, nach der OP bei seiner behandelnden Ärztin die Diabetes-Einstellung überprüfen ließ. So lautet seine Botschaft an alle anderen Betroffenen auch: „Man muss schon, bevor etwas passiert, auf seinen Allgemeinzustand achten und unbedingt etwas für seine Muckis tun. Aufstehen, Staub ausklopfen, Krone gerade richten und wieder in die Gänge kommen. Eh mühsam genug.“

Rad und Trainingsgeräte werden jedenfalls nicht verstauben: „Es war der erste Knochenbruch in meinem Leben. Wenn ich die Quote halten kann - alle 66 Jahre ein Bruch -, dann bin ich fein raus“.

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