70 ist das neue 60, 60 das neue 50 - auch wenn sich ältere Menschen heutzutage oft jünger fühlen und jünger wirken als früher, haben sie teils andere Bedürfnisse als laut Geburtsdatum jüngere Menschen. Das gilt insbesondere auch, wenn es ums Auto geht. Der ADAC hat aktuelle Fahrzeuge auf diese Bedürfnisse hin geprüft.
Bequemes Ein- und Aussteigen sowie gute Rundumsicht: Das sind die beiden Hauptkriterien, auf die Senioren beim Autokauf Wert legen. Dass man angenehm sitzt, die Einkäufe leicht über die Ladekante hieven kann, die Bedienung selbsterklärend ist und auch die Enkel gut Platz haben, sind weitere Bedingungen. Eine untergeordnete Rolle spielen in der Regel Leistungsstärke, Optik oder die Ausstattung mit Infotainmentsystemen.
Die Kriterien
Als Datengrundlage dient der ADAC Autotest, berücksichtigt sind aktuelle Neuwagen. Gefiltert wurde nach seniorengerechten Kriterien wie Länge des Pkw (maximal 4,50 m), Höhe (mindestens 1,50 m), Sitzhöhe (mindestens 47 cm), vier bis fünf Sitzplätze, Ladekantenhöhe maximal 78 cm sowie die ADAC-Autotest-Noten für Bedienung (maximal 2,6) und Rundumsicht (maximal 4,0). Qualifiziert haben sich 26 Pkw, mit dem BMW 2er Active Tourer als einem der fünf Favoriten.
Die Top fünf der Seniorenfahrzeuge
Der BMW glänzt mit guten Platzverhältnissen, einfacher Bedienung und einer verschiebbaren Rückbank. Unter den Top 5 sind auch die Mercedes B-Klasse und der Opel Crossland X. Bei der B-Klasse überzeugen die erhöhte Sitzposition und die komfortablen Sitze, die auch längere Strecken ohne Rückenbeschwerden zulassen. Der Opel punktet mit angenehmem Zustieg sowie großzügigem Raumangebot, zum Beispiel für den Kinderwagen des Enkels. Auch der VW T-Cross und der Nissan Qashqai empfehlen sich.
Die Besten hinsichtlich Preis
Da der Preis ebenfalls ein wichtiges Kriterium ist, wurden oben genannte Filter mit den Anschaffungskosten kombiniert, ausgehend von der jeweils einfachsten Motorisierung und Modellversion. Die fünf günstigsten besonders seniorengerechten Pkw bleiben dabei zum Teil deutlich unter 20 000 Euro - allerdings nach deutschen Preislisten. Die österreichischen Preise sind steuerbedingt teils spürbar höher.
Oben auf der Liste stehen der Hyundai Kona, der Nissan Juke, der Opel Crossland X, der Seat Arona und der VW T-Cross. Für den Koreaner muss man rund 19.000 Euro (in Österreich 21.000 Euro) hinlegen und bekommt eine vergleichsweise gute Ausstattung, was den etwas kleinen Kofferraum und wenig Beinfreiheit hinten verschmerzen lässt. Der Japaner (in Österreich ab knapp 20.000 Euro) punktet zwar mit bequemem Ein- und Ausstieg, verliert aber durch hohen Verbrauch der momentan einzig verfügbaren Motorisierung auf der Autobahn. Der Opel liegt preislich auf Juke-Niveau und glänzt mit intuitiver Bedienung sowie guter Platzausnutzung.
ADAC-Überblick der besten Senioren-Autos (sortiert nach deutschen Kaufpreisen)
Bis 20.000 Euro: Hyundai Kona, Nissan Juke, Opel Crossland X, Seat Arona, VW T-Cross
20.000 bis 25.000 Euro: Citroen C5 Aircross, Hyundai Tucson, Mitsubishi Eclipse Cross, Nissan Qashqai, Renault Kadjar, Seat Ateca, Skoda Karoq, VW T-Roc
25.000 bis 30.000 Euro: Audi Q2, BMW 2er Active Tourer, Mercedes B-Klasse, Mini Countryman, Peugeot 3008, Toyota C-HR, VW Tiguan
30.000 bis 35.000 Euro: Audi Q3, BMW X1, Kia e-Soul
35.000 bis 40.000 Euro: BMW i3, Jaguar E-Pace, Mercedes GLA
Der ADAC rät, vor dem Kauf immer eine ausführliche Probefahrt zu machen bzw. das Wunschfahrzeug übers Wochenende zu leihen. So wird klar, ob man mit den Abmessungen zurechtkommt, die Sitze dauerhaft bequem sind und das Auto leicht bedienbar ist.
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