Italiens Wettbewerbshüter ermitteln wegen des Verdachts auf Missbrauch der Marktmacht im Zusammenhang mit Online-Werbung gegen den Internetriesen Google. Wie die Wettbewerbsbehörde in Rom am Mittwoch mitteilte, wurden entsprechende Untersuchungen gegen das Unternehmen eröffnet. Zusammen mit der Finanzpolizei seien am Vortag Inspektionen in den Büros von Google vorgenommen worden.
Den Angaben der Kartellbehörde zufolge geht es um den Verdacht, dass Google mit seinen Praktiken beim Sammeln von Daten in Italien gegen die EU-Vorschriften über den Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung verstoßen könnte. Dadurch seien möglicherweise der Wettbewerb geschwächt und Verbraucherinteressen betroffen gewesen.
Es gehe um den Umgang mit der Entschlüsselung von ID-Kenndaten und das Sammeln von Daten über Menschen, die Online-Artikel und die darum platzierte Werbung ansehen. Hier wird untersucht, ob Google seine technischen Fähigkeiten und seine Größe missbräuchlich ausnutzt.
Durch die sogenannten Internet-Cookies, mit denen Informationen gespeichert werden, könnten Werbetreibende, Agenturen und Werbevermittler wichtige Daten für die Konsumentscheidung des Benutzers von Internetseiten erfassen, erläuterte die Behörde. Diese Informationen könnten anschließend für personalisierte Kampagnen genutzt werden.
Zusätzlich zu diesen Daten verfüge Google über mehrere Hilfsmittel, mit denen ein Interessenprofil von Nutzern ermittelt werden könne. Die Behörde bezifferte den Umsatz mit Online-Werbung im Jahr 2019 in Italien auf mehr als 3,3 Milliarden Euro.
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