Arbeiten von zu Hause

Deutscher Minister will Recht auf Home-Office

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27.04.2020 08:41

Deutschlands Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) möchte ein Recht auf Home-Office einführen. Die vielfach wegen der Corona-Krise genutzte Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten, soll binnen sechs Monaten in ein Gesetz gegossen werden.

„Ich arbeite an einem neuen Gesetz für ein Recht auf Home-Office, das ich bis Herbst vorlegen werde“, sagte er der „Bild am Sonntag“. Während der Coronavirus-Pandemie sei die Zahl der Arbeitnehmer im Home-Office ersten vorsichtigen Schätzungen zufolge von zwölf auf 25 Prozent aller Beschäftigten gestiegen, sagte Heil. „Das wären acht Millionen Männer und Frauen, die ihren Job gerade von zu Hause aus erledigen.“

„Jeder, der möchte und bei dem es der Arbeitsplatz zulässt, soll im Home-Office arbeiten können - auch wenn die Corona-Pandemie wieder vorbei ist“, sagte der deutsche Bundesarbeitsminister. „Wir lernen in der Pandemie gerade, wie viele Arbeiten heutzutage von zu Hause erledigt werden können.“

„Faire Regeln“ gefordert
Wo es betrieblich möglich sei, könne künftig jeder Arbeitnehmer das Arbeiten von zu Hause aus einfordern. „Man darf entweder komplett auf Home-Office umsteigen oder auch nur für ein oder zwei Tage die Woche“, sagte Heil. Mit „fairen Regeln“ werde er verhindern, dass „sich die Arbeit zu sehr ins Private frisst“. Auch im Home-Office gebe es einen Feierabend - „und zwar nicht erst um 22 Uhr“.

Heimarbeit soll aber für die Arbeitnehmer eine freiwillige Möglichkeit bleiben. „Wir wollen mehr Home-Office ermöglichen, aber nicht erzwingen“, sagte Heil. Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) unterstützte den Vorschlag. „Die vergangenen Wochen haben gezeigt, wie viel im Home-Office möglich ist“, sagte er der Zeitung „Das ist eine echte Errungenschaft, hinter die wir nicht mehr zurückfallen sollten.“

Kritik von Arbeitgeberverband
Kritik kam unterdessen vom Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Steffen Kampeter. „Wir brauchen ein Belastungsmoratorium statt weiterer Vorgaben, die Wachstum und Flexibilität beschränken“, sagte er am Sonntag. Auch vom Koalitionspartner gab es Kritik. „Ich bin dafür, ein Angebot für Home-Office zu machen - aber ein Recht auf Homeoffice, da habe ich meine großen Schwierigkeiten“, sagte der arbeitsmarktpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Weiß, dem SWR. Von Grünen und FDP bekam Heil dagegen Zuspruch.

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