01.05.2018 08:59 |

Fahrsicherheit

ÖAMTC schult Führerscheinneulinge im VR-Crashtest

Wer in der Virtuellen Realität einen Fehler begeht, macht ihn hoffentlich im echten Leben nicht. Frei nach diesem Motto bietet der Autofahrerclub ÖAMTC Führerscheinneulingen im Zuge des Fahrsicherheitstrainings neuerdings eine interessante neue Erfahrung an. Auf Gear-VR-Brillen von Samsung erleben sie Situationen im Straßenverkehr und erfahren hautnah, welche verheerenden Folgen zu hohe Geschwindigkeit oder ein Blick aufs Handy haben können.

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Gegenlicht blendet uns ein wenig, während wir auf der von herbstlichen Bäumen gesäumten Landstraße unterwegs sind. Vor uns fährt ein Motorrad. Plötzlich ein Klingeln am Beifahrersitz. Neugierig wenden wir den Blick von der Straße ab, spähen kurz auf das Handydisplay, um zu sehen, wer da stört. Dann ein plötzlicher Knall, zersprungenes Glas - und ein schwer verletzter Motorradfahrer auf der Motorhaube. Der kurze Blick auf das Smartphone hat gereicht, um das Bremsmanöver des Motorradfahrers zu übersehen. 

Ein Glück, dass es sich nur um eine VR-Simulation gehandelt hat. Die eben beschriebene Situation erleben Führerscheinneulinge neuerdings beim verpflichtenden Fahrsicherheitstraining. Der Autofahrerclub ÖAMTC hat gemeinsam mit Samsung alle acht Trainingszentren in Österreich mit Gear-VR-Brillen ausgestattet und reichert die verkehrspsychologische Komponente des Trainings heute mit VR-Unfällen an. Zumindest, wenn die Fahrschüler in der Simulation nicht richtig reagieren. Es muss nämlich nicht zum Unfall kommen.

Wer richtig handelt, baut keinen Unfall
Wer in der eingangs beschriebenen Situation beispielsweise der Versuchung widersteht, auf das Handy zu blicken, überfährt auch den Motorradfahrer nicht. Wer im VR-Simulator ein vernünftiges Tempo wählt, kann in der Simulation mitunter noch ein Bremsmanöver hinlegen, wo es mit höherer Geschwindigkeit nicht mehr möglich gewesen wäre. Und wer im Simulator brav in Rück- und Seitenspiegel schaut und sicherheitshalber noch einmal über die Schulter blickt, übersieht den Verkehrsteilnehmer nicht, den er sonst beim Überholmanöver abgeschossen hätte.

Beim ÖAMTC betont man, dass das unmittelbare Erleben solcher gefährlichen Situationen sehr zur Bewusstseinsbildung bei jungen Autofahrern beitragen kann - ohne dass wirklich jemand in Gefahr käme. Wie Jugendliche auf den VR-Unfallsimulator reagieren, sehen Sie in diesem Video:

Weniger Unfälle durch Mehrphasenausbildung
Mit der VR-Komponente im Fahrsicherheitstraining hofft der ÖAMTC, dass junge Autofahrer künftig noch sicherer auf Österreichs Straßen unterwegs sind. Gut möglich, dass die neue Technologie hilft, die Zahl von Unfällen noch weiter zu reduzieren. Seit dem Start der Mehrphasen-Führerscheinausbildung vor 15 Jahren konnte laut einer ÖAMTC-Studie die Zahl von Unfällen mit Beteiligung junger Lenker zwischen 17 und 24 schon um 38 Prozent gesenkt werden. In der österreichischen Gesamtbevölkerung ging die Unfallzahl in dieser Zeit nur halb so stark zurück.

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