Sprengt Kapazitäten

US-Kongressbibliothek stoppt Twitter-Archivierung

Digital
28.12.2017 08:32

Die US-Kongressbibliothek hat ihren Plan aufgegeben, jede jemals verschickte Twitter-Botschaft zu archivieren. Die als größte Bibliothek der Welt geltende Institution erklärte am Mittwoch, ab 1. Jänner würden nur noch ausgewählte Tweets archiviert. Zur Begründung verwies die Bibliothek auf die schiere Masse an Nachrichten: Dem Archiv fehlten die Kapazitäten, sämtliche Beiträge samt angehängter Fotos oder Videos aufzubewahren.

Die Kongressbibliothek hatte ihr Twitter-Archiv 2010 gestartet, nachdem der Kurznachrichtendienst ihr seine Datenbank aller seit dem ersten Tweet im Jahr 2006 verschickten öffentlichen Twitter-Botschaften übergeben hatte. Diese bleiben einem Sprecher zufolge vorerst weiter unter Verschluss, bis über kostengünstige Zugangsmöglichkeiten entschieden ist.

Nach eigenen Angaben will die Bibliothek ab 2018 "auf einer sehr selektiven Basis" weiter Twitter-Botschaften ankaufen. Die Sammlung werde vermutlich "themen- und ereignisbezogen" sein, mögliche Themen seien beispielsweise Wahlen oder wichtige Gesetze.

Die Entscheidung löste eine Flut von Reaktionen aus - vor allem auf Twitter. "Nicht gut", twitterte die Fernsehjournalistin Mariam Amin. "Ich will, dass jeder einzelne Tweet archiviert wird. In 40 Jahren will ich meine Enkelin in die Kongressbibliothek mitnehmen und ihr zeigen, welchem Wahnsinn ich als Journalistin ausgesetzt war."

Andere Twitter-Nutzer beklagten, US-Präsident Donald Trump als eifriger Nutzer habe das Niveau auf Twitter gesenkt: "Trump hat es geschafft, den Wert von Twitter zu senken", lautete ein Kommentar. "Jetzt wird die Kongressbibliothek nicht mehr jeden Tweet archivieren. Wahrscheinlich, weil die meisten seiner Tweets dem Rest des Landes peinlich sind."

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