Rechen-Power

Supercomputer Leo II in Betrieb genommen

Elektronik
11.05.2009 11:42
Die zurzeit größte wissenschaftlich genutzte Großrechenanlage Österreichs, "Leo II", ist am Montag an der Universität Innsbruck feierlich in Betrieb genommen worden. Von kleinsten Phänomenen wie in der Quantenphysik und der Molekularbiologie bis hin zu sehr großen Erscheinungen wie in der Meteorologie und Astronomie reichen die Anwendungen des neuen Supercomputers.

Die neue Rechenanlage verfügt über 1.008 Prozessoren mit einem Hauptspeicher von jeweils vier Gigabyte und einer Taktgeschwindigkeit von 2.5 GHz. An externem Speicherplatz stehen den Nutzern insgesamt 32 Terabyte zur Verfügung. Besonderes Augenmerk wurde bei der von IBM gelieferten Anlage auf den Energieverbrauch gelegt. Mit einem effizienten Kühlsystem konnte der Stromverbrauch auf 40 KW gesenkt werden, das entspricht einer Energie- und Kostenersparnis von 100.000 Euro über die gesamte Lebensdauer.

"Diese neue Anlage wird die Forscherinnen und Forscher einen bedeutenden Schritt weiterbringen und so die Universität Innsbruck auch im internationalen Wettbewerb stärken", ist die Koordinatorin der Forschungsplattform "Scientific Computing", Professorin Sabine Schindler, überzeugt. Neben der Grundlagenforschung werden auf dem Supercomputer auch anwendungsorientierte Fragestellungen wie in der Mechanik und der Baustoffforschung gelöst.

Fünf Billionen Rechenoperationen pro Sekunde
Mit aufwendigen numerischen Simulationen studiert die Innsbrucker Astrophysik die Wechselwirkung von Galaxien mit ihrer Umgebung. Dabei wird die Entwicklung von mehr als einer Milliarde Teilchen über einen Zeitraum von neun Milliarden Jahren berechnet. Über mehrere Wochen sind über fünf Billionen Rechenoperationen pro Sekunde nötig, um ein solche Simulation durchzuführen. Das sind fast zehn Trillionen Rechenschritte. Die Ergebnisse benötigen zehn Terabyte an Speicherplatz.

Mit solchen Simulationen auf der eine halbe Million Euro teuren Anlage wollen die Physiker herausfinden, warum Galaxien im Laufe der Zeit ihre Form und Farbe verändern und welche Faktoren dabei eine Rolle spielen.

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