Polizeiinspektor Mick Neville von der 2007 gegründeten Scotland-Yard-Abteilung für die Auswertung der Bilder, "Viido", gesteht über ein Jahr nach dem Start, die Videoüberwachung sei "ein völliges Fiasko: Nur drei Prozent der Verbrechen werden mit Hilfe der Kameras gelöst. Es gibt keine Angst vor der Videoüberwachung." Er erklärt die fehlende abschreckende Wirkung damit, dass die meisten Kriminellen nicht davon ausgehen, dass die Kameras funktionieren.
Es mangelt nicht nur an der Wirkung, auch bei der Umsetzung hapert es gewaltig. Noch immer gibt es keine nationale Datenbank, in der Kriminelle - ob verhaftet oder unbekannt - verglichen werden können. Datenrechtliche Bedenken und dass es is immer noch kein funktionierendes Programm zur automatischen Gesichtserkennung und -abgleichung gibt, haben dieses Vorhaben vorerst gestoppt.
Polizisten wenig begeistert vom komplizierten System
Abgesehen davon funktioniert die Zusammenarbeit zwischen den Männern vor den Monitoren und der Polizei wenn dann nur schleppend. Das System gilt als kompliziert, die Suche zeitaufwendig - offenbar wird bei vielen Verbrechen deshalb gleich darauf verzichtet, bei Scotland Yard um Videobilder zu bitten. In Bezirken, wo sich diese Einstellung zum Positiven verändert habe, helfe die Videoüberwachung in 15 bis 20 Prozent der Fälle von Straßenraub, so Neville.
Gegründet und ausgebaut wurde die Videoüberwachung nicht primär zum Zweck der Aufklärung von Überfällen und Diebstählen sondern der Prävention von Terroranschlägen.
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