Nach langem Leiden

Apple-Gründer Steve Jobs mit 56 Jahren verstorben

Web
06.10.2011 02:10
Steve Jobs, der Mitbegründer des US-Computerherstellers Apple, ist tot. Er starb am Mittwoch im kalifornischen Palo Alto im Alter von nur 56 Jahren. Die seit Langem gesundheitlich schwer angeschlagene Ikone der Computerszene hatte erst im August den Chefposten an Tim Cook abgegeben. Jobs selbst übernahm den Vorsitz des Verwaltungsrates des Hightech-Konzerns mit dem angebissenen Apfel als Symbol.

Nach einer Erkrankung an Bauchspeicheldrüsen-Krebs 2004 und einer Lebertransplantation 2009 nahm sich Jobs bereits Anfang des Jahres eine Auszeit, um sich auf seine Gesundheit konzentrieren zu können. Damals kündigte er an, dem Konzern aus dem Krankenstand verbunden zu bleiben, als Chef weiterzumachen und in wichtige strategische Entscheidungen für den Konzern eingebunden zu bleiben. Im August trat er dann allerdings seinen Chefposten an Cook ab.

"Visionär und kreatives Genie verloren"
Kurz nach den ersten Meldungen über den Tod von Steve Jobs erschien auf der Startseite des Apple-Internetauftritts ein großes Bild des langjährigen Chefs mit den Lebensdaten 1955 bis 2011. Kurz später kam noch eine Würdigung hinzu: Apple habe einen "Visionär und ein kreatives Genie verloren". Jobs war auf dem Bild in seinem typischen schwarzen Stehkragenpullover zu sehen.

"Die Welt hat einen faszinierenden Menschen verloren", hieß es in der Würdigung weiter. "Die, die das Glück hatten, ihn zu kennen und mit ihm zu arbeiten, haben einen Freund und Mentor verloren. Steve lässt ein Unternehmen zurück, wie nur er es aufbauen konnte und das immer in seinem Geiste arbeiten wird." Apple richtete zugleich eine Kondolenzadresse ein, an das man per Mail Trauerbekundungen schicken kann.

Mit 21 Jahren den ersten Computer gebaut
Wie so viele Erfolgsgeschichten des Computerzeitalters begann auch die von Apple in einer Garage. Der Raum in Kalifornien gehörte Jobs' Adoptiveltern, der 21-Jährige baute dort Ende der 70er-Jahre seine ersten Computer und entwickelte bald eine für damalige Zeiten bahnbrechende Idee: Computer sollten so einfach werden, dass jeder sie im Alltag bedienen kann.

Heraus kam dabei der revolutionäre Macintosh-Computer, der von 1984 an den Weltmarkt eroberte. Jobs' Erfolg gründete auf einer Masche, die er bis hin zur Entwicklung des iPhone weiter verfeinerte: Er witterte Trends und setzt sie dann in Massenprodukte um, die durch kühnes Design und einfache Bedienung überzeugen. Jobs' Riecher für Innovation war so unbestritten, dass selbst von Konkurrenten Lob kam: "Was Steve geleistet hat, ist einfach phänomenal", sagte Microsoft-Gründer Bill Gates.

"Habe mich nie besonders für Geld interessiert"
Jobs blieb trotz seines Erfolges immer bescheiden. "Ich bin in der Mittelklasse aufgewachsen und habe mich nie besonders für Geld interessiert", sagte der stets schlicht in Jeans und schwarzem Pullover gekleidete Jobs einmal. Das Unternehmen mit dem Logo des angebissenen Apfels sei vor allem deshalb ein solcher Erfolg geworden, weil er das Glück gehabt habe, nie Geldsorgen zu haben. "Ich konnte mich somit auf meine Arbeit konzentrieren."

Die Erfolge der vergangenen Jahre überstrahlten auch längst die dunklen Kapitel in seiner Karriere. Den Tiefpunkt erreichte er, als er 1985 einen internen Machtkampf bei Apple verlor und das Unternehmen verlassen musste. 1997 holte Apple den früheren Chef zurück, dieser führte die Firma aus einer tiefen Krise. Immer mal wieder gab es auch Vorwürfe gegen Jobs, etwa den des Aktienbetrugs oder dass er Konkurrenten mit Drohungen einzuschüchtern versuche - hängen geblieben ist davon aber weder bei ihm noch beim tadellosen Apple-Image etwas.

Jobs hinterlässt vier Kinder
Dass Jobs auch als junger Tüftler aber nicht nur in Bits und Bytes gedacht hat, zeigt eine bekannt gewordene Affäre aus den 70er-Jahren mit der gut 15 Jahre älteren Folk-Legende Joan Baez. 1978 wurde aus einer Beziehung mit einer Journalistin Jobs Tochter Lisa geboren, nach der er auch einen Macintosh-Computer benannte. Aus seiner seit 1991 bestehenden Ehe mit Laurene Powell hatte er drei weitere Kinder.

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