Profis abgeworben

Intel wappnet sich für Schlacht gegen Nvidia & AMD

Digital
02.05.2018 12:56

Der Chipgigant Intel ist in den letzten Monaten an mehreren Fronten unter Druck geraten. Nach Jahren der totalen Intel-Dominanz am Prozessormarkt hat der kleinere Rivale AMD mit dem Ryzen erstmals wieder einen echten Rivalen für Intels Core-i-Prozessoren im Rennen. Und im Gaming-Bereich führt kein Weg an den Grafikkarten des Spezialisten Nvidia vorbei, Intels Onboard-Grafiklösungen spielen für Gamer keine Rolle. Doch der kalifornische Chipgigant scheint eine Strategie entwickelt zu haben, mit der er beide Bedrohungen in einem Rutsch neutralisieren könnte - und heuert gerade das nötige Personal dafür an.

Es ist noch gar nicht lang her, dass Intel Raja Koduri von AMD abgeworben hat. Er war früher Chef der Grafikchip-Entwicklung beim Intel-Rivalen AMD und leitet nun eine neue Intel-Abteilung, die sich die Entwicklung starker Grafikchips zum Ziel gesetzt hat. Es ist also offensichtlich, dass Intel sich als Dritter in das ungleiche Duell zwischen dem Grafikchipspezialisten Nvidia und dem kleineren Rivalen AMD einschalten und dort auch Erfolge feiern will.

Hochrangige AMD-Manager abgeworben
Dass es Intel ernst mit der Eroberung des Grafikchipmarkts ist, zeigt sich auch an einer zweiten Personalie. Wie das IT-Portal „Heise“ meldet, hat Intel mit Chris Hook einen weiteren Top-Manager aus AMDs Grafikkartensparte abgeworben. Hook war bisher bei AMD für das Radeon-Marketing zuständig und wird bei Intel gemeinsam mit Koduri die Grafikchip-Abteilung aufbauen. Damit hat Intel binnen weniger Monate gleich zwei der wichtigsten Manager in AMDs Grafikchipsparte abgeworben und sich für den Kampf mit Nvidia gestärkt.

Wenige Tage zuvor hat sich Intel einen weiteren ehemaligen AMD-Mann ins Boot geholt: Jim Keller, den Architekten der momentan so erfolgreichen Ryzen-Prozessoren. Der war nach der Fertigstellung des populären Chips von AMD zu Tesla gewechselt, um dort an der Entwicklung des Autopiloten mitzuwirken, ist nun aber wieder von Tesla zu Intel gewechselt. Damit arbeiten zentrale Persönlichkeiten aus AMDs Grafikchip- und Prozessorentwicklung nun beim großen Rivalen.

Für AMD und Nvidia könnte es eng werden
Intel schlägt mit seinen Neuzugängen zwei Fliegen mit einer Klappe. Einerseits holt man sich mit Koduri und Hook wertvolles Know-how bei Grafikchips, wo AMD Intel immer deutlich voraus und der einzige Konkurrent für den Platzhirschen Nvidia war. Und andererseits hat man den Mann ins Team geholt, der zu einem guten Teil für die Erfolge verantwortlich ist, die AMD mit seinen Ryzen-Prozessoren gerade feiert, und der wohl wie kein zweiter wissen wird, wie man dem Ryzen Einhalt gebieten kann.

Für beide Schlachten - jene gegen AMD am CPU- und jene gegen Nvidia am GPU-Sektor - hat Intel übrigens mehr als genug Geld. Allein im Jahr 2017 machte Intel einen Gewinn von 9,6 Milliarden US-Dollar, der Umsatz belief sich auf 63 Milliarden. Heuer könnte es angesichts des Skandals um die CPU-Lücken Spectre und Meltdown zwar weniger werden, trotzdem liegt Intel weit vor der Konkurrenz. Zum Vergleich: Nvidia hat bei 9,7 Milliarden US-Dollar Umsatz drei Milliarden Gewinn gemacht und AMD bei 5,44 Milliarden Dollar Umsatz 43 Millionen Gewinn …

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