Schräge Trends

Liegestütze im Matsch und mehr…

Gesund
18.10.2007 13:36
Für alle, denen Aerobic, Pilates und Yoga bereits zu fad ist, haben wir uns die neuesten und schrägsten Fitness-Trends aus aller Welt angeschaut. Während in Wien Shaolin-Mönche beim Nordic Walking mitmischen, boomen in Kalifornien skurrile Workouts wie "Cardioke" oder "Pilates an der Stange" (siehe unten!). Absolute Trendsetter dürften aber die Briten werden: Auf der Insel lassen sich derzeit unzählige Fitness-Freaks von Militärinstrukteuren anbrüllen und so zu Höchstleistungen antreiben. Das Ganze nennt sich "Military Fitness" und wird von echten Ex-Soldaten angeboten.

"Vier, fünf, sechs", schreit Unteroffizier Simon Richman. Das blonde Mädchen mit der Nummer 25 auf dem Rücken zählt leise mit, Sit-up für Sit-up, die Stimme zittert vor Anstrengung. Sie greift nach der Hand ihrer Nachbarin und drückt sie fest. Durchhalten, gemeinsam. Ihr Gesicht ist rot vor Anstrengung, die Augen verkniffen. So wie sie lassen sich immer mehr Briten - völlig freiwillig - beim Militär-Training von Soldaten anschreien, anfeuern und an ihre körperlichen Leistungsgrenzen bringen. Ein Trend, mit dem der Erfinder und Ex-Soldat Robin Cope nun weltweit den Ton angeben will.

Bilder des "Milfit"-Trainings in der Infobox!

Was vor acht Jahren mit nur drei Teilnehmern im Londoner Hyde Park begann, wurde im Vereinten Königreich ein landesweiter Erfolg. Heute zählt Cope 7.000 Mitglieder an 35 Standorten. British Military Fitness - kurz "Milfit" genannt - heißt das knallharte Training, für das Freiwillige für zehn Stunden 120 Pfund (170 Euro) hinlegen.

"Und jetzt zu den Bäumen sprinten!"
Die Hände der Teilnehmer klatschen in den Matsch, der Rasen im Hyde Park ist aufgeweicht und erdig. "Liegestütze! Haltet den Körper gerade, ich will keine Golden Gate Bridges sehen", brüllt Trainer Richman. Der Mann mit der Nummer 13 starrt auf den Boden, seine graue Jogginghose ist voller Flecken. Überrascht blickt er auf, als das nächste Kommando kommt: "Und jetzt zu den Bäumen sprinten!" Nummer 13 ist Graham Sheerwood. Ein kleines Bäuchlein spannt sich unter seinem Trikot. "Ich bin hier, weil ich endlich abnehmen möchte", sagt der 31-Jährige. Der IT-Manager mag die Herausforderung. "Ich finde gut, dass es qualvoll ist."

Quälerei hatte Cope nicht im Sinn, als ihm die Geschäftsidee beim Joggen im Hyde Park kam. "Ich fand das Angebot der Fitness-Center so langweilig", sagt der frühere Major. Soldatenfitness für Zivilisten fand er da schon viel besser. Das heißt im Trupp marschieren und Befehlen gehorchen. Der einzige Unterschied zum Training in der Armee: "Bei uns ist es ein wenig spielerischer", meint Trainer Richman.

Soldaten sind die besseren Fitnesstrainer
Cope ist überzeugt, dass Soldaten die besseren Fitnesstrainer sind, "denn sie haben hervorragende Führungsqualitäten". Sie könnten eine Gruppe schnell einschätzen und die einzelnen Teilnehmer im richtigen Maß fordern. Cope stellt deshalb nur Trainer mit militärischem Hintergrund ein. Da sein Unternehmen schnell wächst, hat er allerdings Schwierigkeiten, qualifiziertes Personal zu finden...

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