Thema Erziehung

“Sexting” – Nackte Tatsachen bei Jugendlichen

Leben
17.10.2017 13:59

Jugendliche posten regelmäßig Fotos, an die 70 Prozent Selfies. Knapp 60 Prozent laden Fotos von Freunden hoch. Jeder dritte Teenager hat schon einmal Nacktaufnahmen zugeschickt bekommen. Doch Vorsicht! Auf "Sexting" folgt oft späte Reue.

Ein großes Problem mittlerweile ist "Sexting" - das Verschicken und Tauschen von eigenen Nacktaufnahmen über Internet und Handy. Die erotischen Bilder oder Videos werden am häufigsten innerhalb einer Beziehung oder zum Flirten verschickt. Die unangenehmen Folgen sind immens. Nämlich dann, wenn die Aufnahmen öffentlich im Internet landen. Oder nach einem Beziehungs-Aus aus Rache an Außenstehende weitergeleitet oder zur Erpressung verwendet werden - z. B. damit weitere Fotos geschickt werden.

Gesetzliche Grundlagen
Das Verbreiten und Veröffentlichen erotischer Fotos Minderjähriger gilt als Kinderpornografie und ist somit illegal. Seit Jänner 2016 ist das einvernehmliche Tauschen von eigenen pornografischen Fotos oder Videos zwischen zwei Jugendlichen ab 14 Jahren straffrei. Das bedeutet z.B., dass ein 16-jähriges Mädchen ihrem 17-jährigen Freund ein Nacktfoto von sich schicken darf. Weder das Versenden noch der Besitz des Fotos ist in diesem Fall für die beiden strafbar. Es bleibt aber weiterhin verboten, dieses Foto anderen zu zeigen oder an Dritte weiterzuleiten!

Kommentar von Eltern-Kids-Coach Nina Petz
Ich habe am Handy meiner Tochter (15) wiederholt Nacktfotos entdeckt. Ich habe ihr gesagt, dass sie damit aufhören muss, aber offensichtlich nimmt sie mich nicht ernst.

Verbote und Ratschläge kommen offensichtlich momentan bei Ihrer Tochter nicht an. Sprechen Sie daher mit ihr einmal offen darüber, dass sie sich, wenn es unbedingt sein muss, gut überlegt, wem sie solch intime Fotos zukommen lässt. Klären Sie Ihren Nachwuchs über die Risiken und Gefahren des sogenannten "Sexting" auf. Denn selbst bei der Kurzzeit-Photosharing-App Snapchat können Screenshots gespeichert werden. Daher wäre es am besten, diese Fotos immer wieder regelmäßig gemeinsam mit den Personen, an die sie verschickt wurden, zu löschen. Auch ist es beim Verschicken von Nacktfotos ratsam, das eigene Gesicht zu verbergen bzw. es mithilfe eines Bildbearbeitungsprogrammes unkenntlich zu machen oder zu verfremden. Vorbild Kunstakt-Fotografie! Wenn die Fotos gespeichert werden, dann sollte dies auf keinen Fall im Internet oder in einem Cloud-Speicherdienst passieren. Die Privatsphäre ist am besten geschützt, wenn die Fotos auf einer externen Festplatte oder einem USB-Stick gespeichert werden.

Susanne Zita, Kronen Zeitung

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(Bild: kmm)



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