Deutschland

Rekordbuße für illegale Telefonwerbung

Elektronik
02.08.2017 14:01

Wegen unerlaubter Telefonwerbung hat die deutsche Bundesnetzagentur ein Rekordbußgeld von 300.000 Euro gegen den Stromversorger Energy2day verhängt. Wie die Behörde am Mittwoch mitteilte, waren rund 2500 Beschwerden über die Werbeanrufe der Firma eingegangen. Es ist das erste Mal, dass die Bundesnetzagentur ihren Bußgeldrahmen voll ausschöpft und die Höchststrafe verhängt hat.

Nach Angaben der Aufsichtsbehörde hatten sich Anrufer im Auftrag von Energy2day wiederholt als Mitarbeiter oder Partner der örtlichen Energieversorger ausgegeben und versucht, die Verbraucher zu einem Anbieterwechsel zu bewegen. Teilweise seien die Anrufe von Subunternehmen aus dem Ausland getätigt worden. Die Strafe ist noch nicht rechtskräftig, der Stromanbieter kann beim Amtsgericht Bonn Einspruch gegen die Entscheidung einlegen.

Energy2day ist kein Einzelfall: 2017 waren bei der Bundesnetzagentur rund 26.000 schriftliche Beschwerden über Anbieter eingegangen. Schon im Vorjahr hatte es einen Zuwachs gegeben. Telefonwerbung unterliegt in Deutschland strengen Regeln. Niemand darf zu Werbezwecken angerufen werden, ohne dass er vorher ausdrücklich zugestimmt hat.

"Nur ärgern und auflegen bringt nichts"
Behördenchef Jochen Homann kündigte an, die Netzagentur werde ihren Kampf gegen telefonische Belästigungen "weiter intensivieren". Er rief Verbraucher auf, unerlaubte Werbeanrufe bei der Netzagentur zu melden. "Nur ärgern und auflegen bringt nichts." Wenn die Agentur detaillierte Schilderungen habe, könne sie konsequent dagegen vorgehen.

Energy2day hatte laut Homann eine "kaskadenartige Vertriebsstruktur" aufgebaut und mit einer Vielzahl an Untervertriebspartnern unter anderem auch im Ausland zusammengearbeitet. Sie tätigten als Subunternehmer Anrufe in Deutschland. Energy2day könne die Verantwortung dafür nicht wegdelegieren.

Die Bundesnetzagentur hat heuer bereits Strafen in Höhe von rund 800.000 Euro wegen unerlaubter Telefonwerbung verhängt - im gesamten vergangenen Jahr waren es 895.000 Euro, 2015 rund 460.000 Euro.

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