Kommt jetzt Skynet?

Japan baut den mächtigsten Computer aller Zeiten

Elektronik
30.11.2016 10:38

Japan will zurück an die Hightech-Weltspitze und baut deshalb den mächtigsten Supercomputer der Erde. Der "AI Bridging Cloud Computer" (AIBC) des Nationalen Instituts für industrielle Wissenschaft und Technologie soll mit einer Rechenleistung von 130 Petaflops alle bisher dagewesenen Rechner in den Schatten stellen und Ende 2017 den Titel des weltschnellsten Supercomputers erringen. Gedacht ist er für die Erforschung Künstlicher Intelligenz.

Das könnte bei manch einem mit der "Terminator"-Reihe vertrauten Beobachter sogleich die Frage aufwerfen: Baut Japan da eine Art "Skynet"? Nach offiziellen Angaben glücklicherweise nicht.

Der 130-Petaflops-Rechner, der seine Rechenkraft über die Cloud zur Verfügung stellt, sei für die Erforschung und Analyse riesiger Datensätze gedacht und könne in der medizinischen Forschung ebenso wie bei der Optimierung der Steuersoftware fahrerloser Autos und anderer Roboter zur Anwendung kommen.

AIBC soll Japans Ruf als Hightech-Land reparieren
Gut, zumindest der letzte Teil klingt dann doch ein bisschen nach Skynet. Aber um die Erschaffung einer allmächtigen künstlichen Intelligenz geht es den Japanern einem Bericht der britischen BBC zufolge wirklich nicht. AIBC sei vielmehr Teil der Bemühungen des Landes, seinen etwas ramponierten Ruf als Nabel der Welt im Hightech-Bereich wiederherzustellen.

Derzeit steht "Sunway TaihuLight", der schnellste Supercomputer der Welt, in China. Die fünf Spitzenreiter in der weltweiten Top-500-Liste der schnellsten Computer stehen allesamt in China und den USA. Japan liegt abgeschlagen auf Rang sechs und sieben, der schnellste Supercomputer in Europa folgt auf Rang acht und steht in der Schweiz.

Japan will China überholen und Wirtschaft stärken
Mit seinem AIBC will Japan einerseits Chinas 93-Petaflops-Computer vom Thron stoßen, andererseits soll er auch die japanische Wirtschaft stärken. Sie soll den Supercomputer anmieten können, damit er Unternehmen bei rechenintensiven Forschungsprojekten hilft.

Die japanische Regierung hofft, dass die heimische Wirtschaft so ein Stück weit unabhängiger von der Cloud-Infrastruktur US-amerikanischer Internetriesen wie Amazon, Microsoft oder Google wird.

Über die technischen Daten des japanischen Supercomputers ist noch wenig bekannt. Als fix gilt, dass er umgerechnet rund 163 Millionen Euro kosten und Ende 2017 fertiggestellt wird. Die Entwickler wollen sicherstellen, dass das Rechenmonster nicht mehr als drei Megawatt Energie verbraucht, die Prozessoren sollen einer Top-500-Vorschau auf AIBC zufolge von Nvidia kommen.

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