MP3-Bestseller

Apples neuer iPod Nano im Test

Elektronik
05.10.2006 12:07
Bleibt alles anders, könnte man frei nach Herbert Grönemeyer sagen. Bei Apples „neuem“ iPod Nano hat sich fast nur äußerlich etwas verändert. Trotzdem wird der dünne, formschöne MP3-Player durch sein neues Metall-Kleid eine Spur attraktiver. Die großen Ankündigungen, von wegen Games und so, kann man aber vernachlässigen.

Irgendwie ist das Face-Lifting ein bisschen nach dem iPod mini geraten – zur Erinnerung: Die vorige Sprösslings-Generation, die damals noch mit Festplattenspeicher ausgestattet war – und auch die erweiterte Farbpalette kommt sehr nach einer Rückkehr zu Altbewährtem, denn auch der iPod mini war durchaus ein farbenfroher Verkaufsschlager.

Die Bedienung und das Drumherum sind wie gehabt. Alles läuft über das runde Scroll-Pad, die vier Navigations-Tasten und die Enter/OK-Taste in der Mitte. Erfreulich: Die Menüanimationen blinken (noch immer) nicht und rollen sich nicht - wie bei so vielen anderen Playern, die glauben, sie müssten unerklärlich effektive Schlichtheit durch turbulente Effekthascherei wettmachen - aufwendig zur Seite, was erneut in Sachen Reaktionszeit und unkomplizierter Handhabung Punkte bringt.

Die sehr kritisierte Kratzer-Anfälligkeit des alten iPod-Nano-Gehäuses dürfte durch den Umstieg auf Metall gegessen sein. Alles fühlt sich kühl, geschmeidig und unkantig an. Und robust. Die Akkulaufzeit bleibt unverändert – auch im Test – bei ungefähr 16 bis 20 Stunden Spielzeit, das Soundpotenzial reicht durch die zahlreichen Equalizer-Presettings von „unverfälscht“ bis „Bass-Booster“. Eine besonders hohe Lautstärke kann man dem iPod Nano nicht gerade attestieren, wohl auch deswegen, weil einem die Kundschaft taub nichts mehr nützt. Apple verfolgt in diesem Bereich – ähnlich wie Sony, wo man die PSP sogar mit „ear friendly“ Kopfhörern ausstattet – eher eine bevormundende Strategie, was angesichts klagewütiger Eltern in den USA und mit Gesetzesverschärfung drohender EU-Politiker durchaus legitim ist.

Was beeindruckt, sind die unglaublich schnellen „Ladezeiten“ des iPod Nano. Ihn mit zwei Gigabyte Musik via iTunes zu befüllen, hängt hier nur mehr von der Leistungsfähigkeit des jeweiligen Computers ab. Der iPod Nano setzt der Schnelligkeit - wahrscheinlich auch wegen des ultraschnell arbeitenden Flash-Speichers - von sich aus jedenfalls keine Grenzen. Definitiv heller ist wie versprochen das Display geworden. Von schlechter Ablesbarkeit war bei bisherigen iPods sowieso nie die Rede, der Bringer ist das hellere Display dafür bei Fotos. Personen erkennt man besser, die Foto-Funktion wird dadurch prinzipiell „nutzbarer“.

Vernachlässigbar ist die von Apple doch eher groß angekündigte Spielefunktion am iPod Nano. Es sind zwar vier Spielchen vorinstalliert, mit Flugzeuge-abschießen und Solitär sind das allerdings bei Weitem keine Brüller und auch die Steuerung ist angesichts der vorhandenen Mittel eher kompliziert. Schuster bleib bei deinen Leisten, ist hier angebracht. Games auf dem iPod sind ein nettes Gimmick, wobei man durch das Scrollrad während einer Partie Solitär schon mal ein leichtes Ziehen im Daumen verspüren kann…

Fazit: Apples iPod Nano ist und bleibt der Klassen-Primus. Durch das Face-Lifting hat man kleine Schönheitsfehler ausgemerzt und mit dem Metall-Gehäuse eine wichtige Eigenschaft nachgelegt, die dem Preis/Leistungs-Verhältnis auf die Sprünge hilft. Vernünftig erscheint auch das neue 8-Gigabyte-Modell, das dem Line-Up definitiv gefehlt hat. Dafür sind bei Apple 249,- Euro abzulöhnen. Das 4-GB-Modell kostet 199,-, einen 2-GB-iPod-Nano nennt man für 149,- sein Eigen. Dafür weiß man dann aber, was man hat – den Klassenbesten, eben.

 
Christoph Andert

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