Ungewollte automatische Vertragsverlängerungen, Probleme beim Rücktrittsrecht oder Unklarheiten über das Zustandekommen eines Vertrags haben den österreichischen Konsumenten 2015 im Internet besonders zu schaffen gemacht: Über 5000 Beschwerden verzeichnete der Internet Ombudsmann im Vorjahr, fast die Hälfte davon entfiel auf sogenannte Vertragsstreitigkeiten, wie die Streitschlichtungsstelle am Montag mitteilte.
Die Bilanz 2015 liest sich wie folgt: Insgesamt 5428 Beschwerden gingen beim Internet Ombudsmann, rund 86 Prozent davon erfolgreich bearbeitet. In Summe ersparten sich Konsumenten dadurch Kosten bzw. Schäden in Höhe von rund 820.000 Euro. Die durchschnittliche Schadenshöhe pro Fall lag bei 224 Euro.
Probleme bereiteten den Österreichern vor allem Dienstleistungen wie Partnerbörsen, Reisebuchungen, E-Mail-Services oder Erotik-Abos. Aus klassischen Online-Warenkäufen entwickelten sich in der Regel hingegen keine Streitfälle, hieß es. Auf Platz zwei der Ärgernisse aus dem Netz befinden sich vermeintliche "Gratis"-Angebote mit zwölf Prozent. Dies betrifft laut Ombudsmann insbesondere Rechnungen und Mahnungen nach der Registrierung bei vermeintlich kostenlosen Online-Diensten mit Kochrezepten, Routenplanern oder Restposten-Verkauf im Angebot.
Ebenfalls nach wie vor ein Thema seien Abmahnungen wegen Urheberrechtsverletzungen von vorwiegend deutschen Rechtsanwälten. Auch wenn diese meist tatsächlich stattgefunden hätten und somit unstrittig seien, würden oft deutlich überhöhte Forderungen gestellt, warnte der Ombudsmann. Für das Jahr 2016 prognostiziert die Streitschlichtungsstelle einen weiteren Anstieg an Beschwerden durch Abo-Fallen: Im ersten Quartal lag der Anteil schon über 40 Prozent.
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