"Alles nicht real"

Instagram-Star kehrt sozialen Medien den Rücken

Web
04.11.2015 09:31
"Soziale Medien, nicht das echte Leben". Mit diesen Worten lässt die 19-jährige Australierin Essena O'Neill aufhorchen - nicht nur bei ihren 500.000 Followern, sondern weltweit. Denn der Instagram-Star hat genug von der Selbstdarstellung und der Gier nach "Likes" in sozialen Medien. Sie seien nichts weiter als eine traurige Scheinwelt, kritisiert O'Neill. Ihre Accounts auf YouTube und Instagram hat sie deswegen gelöscht, jetzt sollen andere Jugendliche es ihr gleichtun.

Jahrelang ließ Essena Fremde in ihr Leben blicken und zeigte sich auf Instagram in allen nur erdenklichen Posen. Eine halbe Million Internetnutzer fanden das toll, bestaunten und lobten die junge Frau für ihre sexy Figur und ihre Outfits. Doch all das sei nur Schein, räumt die Australierin jetzt ein: die Fotos waren gestellt, die Kleider oftmals gesponsert. Bei manchen Bildern habe sie mehr als 100 Versuche gebraucht, um makellos auszusehen - und all das nur, um anderen zu gefallen und letztlich mehr Likes und Follower zu bekommen.

Mit dieser Selbstinszenierung und Sexualisierung ihres Körpers soll nun Schluss sein. Ihre Accounts auf Instagram und YouTube hat Essena gelöscht. Künftig möchte sie weniger gesehen, dafür aber umso mehr gehört werden. Auf ihrer neuen Website letsbegamechangers.com (in etwa "Ändern wir die Spielregeln") fordert sie Jugendliche zu einem Umdenken auf: "Lasst euch von niemandem erzählen, dass ihr ohne exzessives Make-up, 100 Likes pro Foto, Bikinifigur, Thigh Gap und langes blondes Haar nicht gut genug seid", sagt die 19-Jährige - und erntet dafür weltweit positive Resonanz, die sie zu Tränen rührt (Video oben).

Essenas Botschaft: Glück lässt sich in der Anerkennung sozialer Medien nicht finden. Jugendliche fordert sie deshalb dazu auf, versuchsweise zumindest eine Woche lang auf Instagram, Tumblr, YouTube oder Facebook zu verzichten und wieder mehr auf das zu achten, was um sie herum geschieht. "Ich habe mehr gesehen, gehört, hatte mehr Zeit, wurde kreativer, war weniger gestresst, glücklicher - doch vor allem habe ich mehr gefühlt. Ich möchte, dass ihr das auch fühlt. Es ist so schön. Es ist real."

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