Wenn einem das Sanftmütige zu fad ist, wird die Fahrt auf der Fireblade aber zu einem sensationell heißen Ritt. Die CBR1000RR hat nicht umsonst den Beinamen „Fireblade“, zu Deutsch „Feuerklinge“. 172 PS bei 176 Kilo Trockengewicht hinterlassen zwar keine Feuerspur, aber immerhin einen heißen Gummistrich auf dem Asphalt. Und dann geht es ab.
160 km/h im ersten Gang
Gedreht wird bei der 2006er Version bis 12.200 U/min – das bedeutet 160 km/h im ersten Gang! Wer es darauf anlegt, braucht also in Österreich die Gänge Nummer zwei bis sechs nicht einmal. Allerdings hat man dann mit einer unglaublichen Beschleunigung zu kämpfen. Spaßig ist, dass man z.B. 120 km/h in allen Gängen fahren kann. Wenn man dabei vom sechsten nach einander in den ersten zurück schaltet, hat man praktisch eine stufenweise Soundsteigerung, die allein schon sensationell ist. Die maximale Leistung erreicht der 998-ccm-Motor bei 11.250 U/min., das höchste Drehmoment von 114,5 Nm bei 10.000.
Handling leicht gemacht
Jedenfalls ist die Fireblade ein erstaunliches Gerät. Sie ist ein Supersportler, der für jeden, der einigermaßen charakterstark ist, easy zu handlen ist, sie läuft sauber und geschmeidig und verhält sich in gemäßigten Drehzahlbereichen lammfromm. Auch nach oben hinaus gibt es keine Überraschungen, die Leistung steigert sich gleichmäßig, aber heftig. So kann man seine Grenzen erfahren und nach und nach ausloten und erweitern. Ein Ampelhatzerl will aber gut überlegt sein. Nicht, dass man Gefahr laufen würde, es zu verlieren, aber die volle Leistung auf dem Hinterrad will dann doch erstmal gebändigt werden. Für das Wieseln durch den Stau gibt es übrigens Handlicheres.
Wirklich in ihrem Element ist die Fireblade aber da, wo die feinen Änderungen, die Honda in mühevoller Kleinarbeit entwickelt hat, tatsächlich zum Tragen kommen. Kurz und gut: Auf der Rennstrecke kommt an der Fireblade nicht viel vorbei. Außer ein deutlich besserer Fahrer...
Powerkur für die Fireblade
Grammweise wurde sie „abgespeckt“ und die Leistung erhöht: Etwa größere Auslasskanäle, höhere Verdichtung (12,2:1 statt 11,9:1), neue konzentrische Doppelventilfedern an den Einlassventilen (dadurch 12.200 statt 11.650 U/min. Maximaldrehzahl), Kurbelwelle und Nockenwelle leichter, aber fester. 100 Gramm spart der Magnesium-Lichtmaschinendeckel, ebenso viel das neue ECU-Einspritzsystem allein eineinhalb Kilo bringt der neue 4-in-2-in-1-Centre-Up-Auspuff aus Titan und Edelstahl.
Um die Leistungsabgabe noch besser zu nutzen, erhielt die Fireblade auch ein größeres Kettenrad hinten (von 40 auf 42 Zähne). Das sorgt für kraftvollere Beschleunigung aus der Kurve und auf der langen Geraden. Durch die höhere Spitzendrehzahl und die starke Leistungsabgabe im oberen Drehzahlbereich behält die Fireblade sogar ihre Spitzengeschwindigkeit von 287 km/h bei.
Hinterrad und Kettenrad sind auch mit einem neuen Satz Ruckdämpfern ausgestattet. Diese dämpfen die Reaktionen beim schnellen Einkuppeln, Beschleunigen und starken Motorbremsungen, insbesondere auch in extremen Rennsituationen. Eine besonders feine Sache ist der elektronische Lenkungsdämpfer, der je nach Fahrsituation perfekt angepasst arbeitet. Gesteuert wird er über Signale vom ECU-Einspritzsystem.
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