Die IAA Mobility feiert – nach zwei Neuheiten-mäßig mäßigen Ausgaben – ein Comeback mit vielen Weltpremieren. Von emotionalen Elektro-Roadstern bis zum günstigen Volksstromer reicht das Neuheiten-Spektakel.
Es waren vor allem die Neuheiten-Feuerwerke, die Branchenkenner und Publikum bei den ersten beiden Ausgaben der IAA Mobility in München vermissten. Was war aus dem Premieren-Fieber und dem internationalen Aushängeschild geworden, für das die IAA in Frankfurt einst stand? Doch nach dem Motto „Aller guten Dinge sind drei“ hat das München-Format nun zu alten IAA-Traditionen zurückgefunden und bietet Autofans, was bislang Mangelware war: faszinierende Neuheiten satt. Mehr als 30 Weltpremieren sollen es diesmal sein. Hier sind die wohl wichtigsten zehn davon.
VW ID. Polo
Über viele Jahre hinweg fehlten im Elektroangebot fast aller Hersteller bezahlbare E-Autos im Kleinwagenformat. VW besinnt sich nun seiner Wurzeln als Autobauer für die Massen und präsentiert auf der IAA den kaum noch getarnten ID. Polo. Der knapp über vier Meter kurze Fünftürer bietet ein vernünftiges Format zu vernünftigen Preisen. Unter 25.000 Euro soll dieser liegen. Seine Premiere ist für das Frühjahr 2026 geplant, der Marktstart soll im Herbst erfolgen. Auch für den ID. Polo GTI mit 226 PS, der ebenso wie das etwas aggressiver gezeichnete und lifestyleorientierte Cupra-Pendant Raval IAA-Premiere feiert. Dazu stellte VW auch noch eine SUV-Version des ID. Polo vor, das ID. Cross Concept (siehe Bild oben).
Audi Concept C
Apropos Emotionen: Audi will künftig wieder mit unsinnigen Spaßmachern punkten. Für viele Fans waren diese das Salz in der Suppe der Vier-Ringe-Marke. Concept C heißt der Ausblick auf diese alte Audi-Tugend. Der Targa, der in etwa zwei Jahren in einer dem Konzept ähnlichen Form in Serie gehen soll, setzt auf das Erbe von Audi und zitiert ruhmreiche Renner der 30er-Jahre, den A6 der dritten Generation und den TT. Doch der erste echte Sportwagen von Audi nach dem Ende von TT und R8 steht auch für Wandel: Der Roadster wird nämlich rein elektrisch angetrieben – nach guter alter Audi-Tradition über alle vier Räder.
BMW iX3
Auch bei BMW steht die E-Mobilität im Fokus: Mit dem iX3 präsentieren die Münchener das erste Serienfahrzeug ihrer Neuen Klasse. Zu den Highlights der kommenden E-Familie gehören ein 800-Volt-E-Antrieb mit zentraler Rechnerarchitektur („Heart of Joy“), eine Reichweite von über 800 Kilometern, eine Ladeleistung von bis zu 400 kW sowie ein neues, fahrerorientiertes Panorama-Cockpit. Es gibt auch einen ersten Preis: Der in München enthüllte 50 xDrive startet in Österreich bei knapp 70.000 Euro.
Mercedes GLC
Der erste Konkurrent für den iX3 dürfte der neue GLC von Mercedes werden, der im Frühjahr 2026 ebenfalls als rein elektrisches Modell auf den Markt kommen wird. Auch die Stuttgarter setzen auf eine leistungsstarke 800-Volt-Architektur, gebündelte Rechenpower und große Reichweiten. Bereits der GLC 400 4Matic mit zwei Motoren, 360 kW/490 PS und Allradantrieb soll mit seiner 94 kWh großen Batterie über 700 Kilometer weit kommen. Der GLC 400 dürfte bei rund 73.000 Euro starten.
Togg T10X
Auch die türkische Autoindustrie ist mittlerweile vom Elektro-Virus befallen, wie das Beispiel Togg zeigt. Für den im Jahr 2018 gegründeten Newcomer markiert der Auftritt auf der IAA den Marktstart in Deutschland (weitere Länder werden folgen) mit dem E-SUV T10X. Er bietet ein schickes Design innen und außen, vernetzte Displaywelten, einen Heckantrieb mit 160 kW/218 PS und eine Reichweite von über 500 Kilometern.
Porsche Cayenne Elektro
Nichts weniger als das stärkste Serienfahrzeug seiner Geschichte hat Porsche im IAA-Gepäck: den neuen Cayenne mit E-Antrieb. Allerdings ist das Super-SUV noch getarnt, denn die finalen technischen Daten und das Design werden die Zuffenhausener erst Ende 2025 enthüllen. Angekündigt sind eine komplett neue E-Architektur und ein neuer Antrieb, der im Modell Turbo deutlich über 1000 PS leisten soll. Zwei weitere Highlights: Der vermutlich über 100.000 Euro teure E-Cayenne soll 3,5 Tonnen an den Haken nehmen können und gegen Aufpreis zudem induktiv laden.
Xpeng P7
Bereits mit dem ersten P7 hat der chinesische Hersteller Xpeng ein Ausrufezeichen gesetzt, welches nun mit der in München gezeigten Neuauflage an Größe gewinnt. Die Sport-Limousine präsentiert sich optisch gereift. Hinzu kommen fast 600 PS, die einen Sprint auf 100 in 3,7 Sekunden sowie maximal 230 km/h erlauben. Der P7 ist zudem ein erster Vertreter mit neuer KI-Architektur von Xpeng. Noch offen ist die Frage nach dem Preis der für 2026 angekündigten Neuauflage.
Opel Corsa GSE Vision Gran Turismo
Die Eckdaten des P7 sind zwar beeindruckend, im Vergleich zum Corsa GSE Vision Gran Turismo jedoch bescheiden: 588 kW/800 PS, 800 Nm Drehmoment, von 0 auf 100 km/h in 2,0 Sekunden und eine Spitze von 320 km/h – das hat mit einem normalen Kleinwagen nicht mehr viel zu tun. Für die Serie ist das natürlich nichts. Aber Opel möchte mit der Emotionalität der Marke spielen und auch ein wenig Lust auf den neuen Corsa machen, der ab 2028 zu Preisen ab unter 25.000 Euro rein elektrisch durchstarten wird.
BYD Seal 6 DM-i Kombi
Die chinesischen Hersteller, die ihre Autos auch in Europa verkaufen, versuchen zunehmend, hierzulande gefragte Formate zu bedienen. So hat BYD nun auch den Familienkombi entdeckt und im IAA-Gepäck dabei. Die über 4,80 Meter lange Baureihe Seal 6 bietet ein variables und maximal 1535 Liter fassendes Gepäckabteil. Beim Antrieb setzt BYD auf eine PHEV-Lösung mit einem 1,5-Liter-Benziner. Es gibt zwei Akkuformate für 50 oder 100 Kilometer E-Reichweite sowie die Wahl zwischen einer Systemleistung von 184 PS oder 212 PS. Die Preise für den Kombi starten bei rund 43.000 Euro.
Renault Clio
Seit Jahrzehnten gehört der Renault Clio zu den Spitzenreitern der europäischen Verkaufscharts. Daher ist es eine kleine Sensation, dass die Franzosen ihre optisch stark veränderte Kleinwagen-Ikone erstmals der Weltöffentlichkeit in Deutschland präsentieren. Allerdings war es das auch schon mit den revolutionären Aspekten der Neuauflage.
Der Clio bleibt seinem klassischen Schrägheck-Format und der CMF-B-Plattform treu, die ausschließlich für Hybrid- und Verbrenner-Antriebe konzipiert wurde. Wie bisher wird der auf 4,12 Meter Länge gewachsene Kleinwagen als Benziner oder Vollhybrid auf Benzinerbasis erhältlich sein. Ab Herbst, vermutlich zu Preisen ab rund 22.000 Euro.
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