Er ist jetzt Millionär
Morddrohungen gegen den „Helden vom Bondi Beach“
Ahmed al-Ahmed, der „Held vom Bondi Beach“, der beim Terroranschlag einen der Angreifer entwaffnete, wird derzeit massivst angefeindet. In palästinensischen Onlineforen wird er als „Verräter“ bezeichnet, weil er jüdische Leben gerettet hatte. Doch es gibt auch gute Neuigkeiten für den 43-Jährigen ...
Nachdem die Nachrichtenagentur Ramallah News (Ramallah ist eine Stadt in den palästinensischen Autonomiegebieten im Westjordanland, Anm.) einen Bericht über den 43-Jährigen veröffentlicht hatte, verurteilten viele Leser der Agentur den muslimischen Helden und beteten, dass er sich nicht von seinen schweren Verletzungen erholen möge, wie aus einer Analyse der in Israel ansässigen Organisation Palestinian Media Watch (PMW) hervorgeht.
„Möge Allah dich nicht heilen“
Während Ahmeds Heldentat für den Großteil der Welt eine „Wohlfühlgeschichte“ war, die ein Licht auf die tragischen Ereignisse des Massakers von Sydney warf, waren mindestens 75 Prozent der über 1000 Kommentare zum Beitrag von Ramallah News feindselig, sagte Ahron Shapiro, ein Australier und leitender Forscher bei PMW, gegenüber „The Australian“. „Ich wünschte, die Kugel hätte dein Herz getroffen“, schrieb ein Kommentator. „Möge Allah dich nicht heilen“, schrieb eine andere Person. Ein Facebook-Nutzer warf Ahmed vor, sein Leben „für die Sicherheit der Juden“ verkauft zu haben.
„In Stücke hacken“
Wie unter anderem die „New York Post“ berichtet, tauchen vor allem in palästinensischen Online-Foren Beschimpfungen und sogar Morddrohungen gegen den 43-Jährigen auf. Nutzer nennen ihn einen „Verräter“, weil er während einer jüdischen Chanukka-Feier eingriff und einen der Attentäter zu Boden brachte. Ein Nutzer drohte laut „Daily Mail“, „bei Allah“ werde man ihn „in Stücke hacken“.
In vielen anderen Kommentaren wurde gefordert, Ahmed solle für seine Taten sterben und „ewige Verdammnis“ erleiden, während andere sogar seinen Glauben in Frage stellten und ihn als „Atheisten“ bezeichneten, der den Amokläufer nur wegen der finanziellen Belohnung aufgehalten habe.
Einige Kommentierende lobten 44-Jährigen als „wahren Muslim“
Andere verbreiteten unbegründete Verschwörungstheorien, wonach die Massenerschießung in Australien vom israelischen Geheimdienst Mossad inszeniert worden sei. Nur etwa 20 Prozent der Kommentare unterstützten Ahmed und bezeichneten ihn als Helden und „wahren Muslim“, der sich an die wahren Lehren des Islam gehalten habe, um seine Mitmenschen zu verteidigen.
„Held vom Bondi Beach“ entriss einem Attentäter die Waffe
Der Terroranschlag am Sonntag hatte 15 Menschen das Leben gekostet, Dutzende wurden verletzt. Zwei bewaffnete Männer – Vater und Sohn – eröffneten das Feuer auf die Feiernden. Al-Ahmed schlich sich von hinten an einen der Täter heran, überwältigte ihn und entriss ihm die Waffe. Ein Zugriff, der nach Einschätzung von Ermittlern vermutlich zahlreiche weitere Opfer verhinderte. Sein Cousin sagte der Nachrichtenagentur AP: „Ahmed hat ohne zu zögern gehandelt, um unschuldige Menschen zu schützen.“
Ahmed droht, seinen Arm zu verlieren
Ahmed wird derzeit im Saint George Hospital in Kogarah, New South Wales, behandelt. Er wurde bereits operiert, weitere Eingriffe stehen an. Bis zu fünfmal sei der Obstverkäufer an Arm und Schulter getroffen worden, sagte al-Ahmeds Anwalt Sam Issa am Dienstag gegenüber dem „Sydney Morning Herald“ und er drohe, seinen Arm zu verlieren, weil eine Kugel besonders tief eingedrungen sei.
Obstverkäufer ist jetzt Millionär
Während Ahmed im Krankenhaus versorgt wird, würdigten weltweit 43.000 Menschen sein mutiges Handeln, indem sie Geld für ihn und seine Familie sammelten. Über einen Go-Fund-Me-Link kamen sage und schreibe 2,5 Millionen US-Dollar, zusammen. Der kanadische Influencer Zachery Dereniowski überraschte Ahmed am Donnerstag im Krankenhaus und überreichte ihm einen Scheck.
Der 43-Jährige zeigte sich im Video dankbar und richtete bewegende Worte in die Kamera: „Steht zusammen, alle Menschen. Und vergesst alles Schlechte und macht weiter, um Leben zu retten. Rettet Leben.“ Er betonte, wie sehr er Australien liebe und wie wichtig es sei, für das Gute einzustehen. „Gott beschütze Australien, Aussie, Aussie, Aussie.“









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