Erster Teil öffentlich
Epstein-Akten: „Opfer werden geschützt“
Am heutigen Freitag wurden die ersten Ermittlungsakten zum gestorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein veröffentlicht. Es handelt sich um Hunderttausende Dokumente, laut US-Vize-Justizminister Todd Blanche werden weitere in den kommenden Wochen folgen. Fachleute rechnen mit umfangreichen Schwärzungen, um die Opfer zu schützen.
Jede einzelne Seite, die veröffentlicht werde, müsse so gestaltet sein, dass die Identität der Opfer geschützt werde, sagte Blanche im Sender Fox News. Geschützt würden etwa der Name und die Geschichte, „soweit nötig vollständig“. Daher sei zunächst nur ein Teil der Akten zum gestorbenen Sexualstraftäter veröffentlicht worden, darunter Fotos und Schriftstücke. Unter den ersten hochgeladenen Dateien sind etwa Dokumente der Bundespolizei FBI, des Justizministeriums und der Staatsanwaltschaft, in denen es um die Ermittlungen gegen Epstein geht.
In den kommenden Wochen sollen Hunderttausende weitere Akten folgen, beispielsweise Dokumente zu Epsteins damaliger Vertrauter Ghislaine Maxwell. Sie wurde verurteilt und sitzt im Gefängnis. Die Akten sollen auch Aufschluss über die genauen Todesumstände des Sexualstraftäters geben. Das Justizministerium war vor einem Monat vom Kongress zur Freigabe verpflichtet worden, um Transparenz in dem Fall zu schaffen. Als Frist war der 19. Dezember gesetzt worden.
Der Minderheitsführer der Demokratinnen und Demokraten im Senat, Chuck Schumer, reagierte empört auf die Ankündigung, die Dokumente nicht alle auf einmal freizugeben. „Die Trump-Regierung hatte 30 Tage Zeit, um alle Epstein-Akten zu veröffentlichen, nicht nur einige davon“, sagte er. Das sei „nichts anderes als eine Vertuschungsaktion, um Donald Trump vor seiner hässlichen Vergangenheit zu schützen“.
„Keine neuen Vorwürfe“
US-Präsident Donald Trump hatte sich monatelang gegen die Veröffentlichung ausgesprochen, weil er darin einen „Schwindel“ der oppositionellen Demokratinnen und Demokraten sah. Er selbst bestreitet engere Beziehungen zu dem Straftäter, Fotos und Dokumente legen allerdings das Gegenteil nahe. Ein strafrechtlich relevantes Verhalten konnte dem Präsidenten bisher nicht nachgewiesen werden.
Die Opfer des Sexualstraftäters hoffen durch die neuen Veröffentlichungen auf umfassende Aufklärung. Neue juristische Vorwürfe gegen Persönlichkeiten aus Epsteins Umfeld seien vorerst nicht zu erwarten, sagte Blanche am Freitag. „Nach heutigem Stand gibt es keine neuen Anklagen, aber wir ermitteln noch. Trump sagt seit Jahren, dass er volle Transparenz will. Und er erwartet vom Justizministerium, dass wir alles veröffentlichen, was wir können.“
Spekulationen nach Tod
Ausgenommen von der Veröffentlichung sind Dokumente zu laufenden Ermittlungen oder Unterlagen, die die nationale Sicherheit beeinträchtigen könnten. Sanktionen für einen Fristverstoß sind in dem Gesetz nicht vorgesehen.
Der Finanzberater Epstein war 2019 tot in seiner Gefängniszelle aufgefunden worden. Er soll zahlreiche Mädchen und junge Frauen sexuell missbraucht und an Prominente weitergeleitet haben. Er bekannte sich zu einem Teil der Vorwürfe schuldig. Im Obduktionsbericht wurde Suizid als Todesursache genannt. Epsteins plötzlicher Tod und seine vielfältigen Kontakte in die Welt der Reichen und Mächtigen lösten Spekulationen über die mögliche Verwicklung einflussreicher Kreise aus.










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