Angebote entfernt

Onlinehändler Shein entgeht Sperre in Frankreich

Wirtschaft
19.12.2025 15:31

Der asiatische Onlinehändler Shein darf sein Geschäft in Frankreich fortführen. Ein Gericht lehnte am Freitag einen Antrag auf eine dreimonatige Sperre der Plattform ab. Zuvor waren einige Angebote als illegal bezeichnet worden, der Händler hat sie inzwischen aber entfernt.

Dabei ging es etwa um kinderpornografische Sexpuppen, Waffen und Medikamente. Der Verkauf dieser Waren habe einen „schweren Schaden der öffentlichen Ordnung verursacht“, teilte ein Gericht in Paris am Freitag mit. Da die angeprangerten Angebote inzwischen aber entfernt worden seien, sei eine Sperre „unangemessen“, hieß es weiter. Das Unternehmen hatte Anfang Dezember eine politische und mediale Schmähkampagne beklagt. Den Antrag auf die dreimonatige Sperre hatte der französische Staat gestellt.

Dennoch laufen noch Ermittlungen der französischen Justiz gegen Shein, und zwar wegen des Verkaufs kinderpornografischer Produkte. Den Verantwortlichen drohen bis zu sieben Jahre Haft und eine Strafe in der Höhe von 100.000 Euro. Fehlende Alterskontrollen und der Verkauf von Waffen können zudem je drei Jahre Haft und eine Geldstrafe in der Höhe von 75.000 Euro nach sich ziehen.

Greenpeace: „Weckruf für EU“
Französische Handelsverbände und Marken haben Shein außerdem wegen unlauterer Konkurrenz verklagt. Der Onlinehändler hatte Anfang November unter heftigen Protesten ein erstes dauerhaftes Geschäft in einem Kaufhaus gegenüber dem Pariser Rathaus eröffnet. Kritikerinnen und Kritiker werfen dem Unternehmen vor, den europäischen Markt mit Billigkleidung zu überschwemmen.

Kritik an dem Urteil kam am Freitag unter anderem von der NGO Greenpeace und den österreichischen Grünen. „Der Fall Shein zeigt, wohin es führt, wenn sich Online-Plattformen ihrer Verantwortung entziehen: Gefährliche, teils illegale Produkte gelangen unkontrolliert nach Europa und am Ende tragen Konsumentinnen und Konsumenten das Risiko (...)“, sagte Madeleine Drescher von Greenpeace Österreich in einer Aussendung. „Dieses Urteil belegt nicht, dass alles in Ordnung ist, sondern, dass nationale Instrumente nicht mehr ausreichen. Die EU muss ihre Instrumente zum Schutz ihres Binnenmarkts endlich nützen“, sagte Alma Zadić, Konsumentenschutzsprecherin der Grünen.

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