Zu einem schweren Unfall kam es am Freitagnachmittag im Gitschtal in Kärnten – ein riskantes Überholmanöver war Grund dafür. Eine Musikkapelle wurde unverhofft zu Ersthelfern und erzählte der „Krone“, was passiert war.
Am Freitag kam es gegen 17.35 Uhr auf der Weißenseestraße (B87) im Gemeindegebiet von Gitschtal zu einem schweren Motorradunfall. Ein 53-jähriger deutscher Staatsbürger war mit seinem Motorrad unterwegs, als er trotz eines laufenden Überholmanövers eines Klein-LKWs ebenfalls zum Überholen ansetzte. Der Kleintransporter wurde von einem 56-jährigen Mann aus dem Bezirk Spittal an der Drau gelenkt.
Kurz vor einer Rechtskurve befand sich das Motorrad auf gleicher Höhe mit dem Klein-LKW, als plötzlich ein Auto auf der Gegenfahrbahn auftauchte. Der Motorradlenker touchierte daraufhin die Fahrerseite des LKWs, verlor die Kontrolle über sein Fahrzeug und geriet ins Schleudern.
Anstatt der Kurve zu folgen, schoss das Motorrad geradeaus über den Fahrbahnrand hinaus. „Es durchbrach einen Maschendrahtzaun, flog rund zehn Meter durch die Luft und landete in einem gegenüberliegenden Hang“, schildert die Polizei den Unfall. Zuvor war das Motorrad samt Lenker noch durch ein etwa drei Meter tiefes, mit Steinen ausgelegtes Filterbecken für Oberflächenwässer gejagt.
Kapelle kam zufällig vorbei
„Der 53-Jährige blieb mit schweren Verletzungen neben seinem Motorrad liegen.“ Unmittelbar nach dem Unfall leisteten ein Begleiter des Verunglückten, der beteiligte LKW-Fahrer sowie eine zufällig vorbeikommende Musikkapelle Erste Hilfe. Die Trachtenkapelle Steinfeld war nämlich gerade auf dem Weg zur Regionsmarschwertung in Weißbriach, als sie den Unfall hautnah beobachten mussten: „Wir waren in einer Schlange mit unseren Privat-Pkw unterwegs, der Motorradfahrer ist uns sofort aufgefallen“, schildert Obmann Viktor Lindner im Gespräch mit der „Krone“.
„Es hat schlimm ausgesehen, der Mann ist zehn Meter durch die Luft geflogen. In Wahrheit hatte der Mann aber Glück im Unglück.“ Denn unter den Musikern, die alle sofort stehen blieben – befand sich auch eine Ärztin, die – bekleidet in Tracht – sofort zu dem Verunfallten in den Graben eilte: „Der Mann war noch bei Bewusstsein, hatte sich aber schwere Verletzungen zu gezogen – wirklich dramatisch“, ist Lindner immer noch geschockt. Die jüngeren Kapellenmitglieder hielt der Obmann bewusst auf Abstand: „Das war ja auch für uns schon belastend.“
Nach der Erstversorgung durch das Rote Kreuz Greifenburg wurde der Verletzte mit dem Rettungshubschrauber C7 in das Unfallkrankenhaus Klagenfurt geflogen. Im Einsatz standen außerdem die Freiwillige Feuerwehr Weißbriach und drei Polizeistreifen der PI Hermagor.
Die B87 musste während der Unfallaufnahme und Bergungsarbeiten für rund eine Stunde komplett gesperrt werden.
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