Bei Bauarbeiten für Gasleitungen ist in der peruanischen Hauptstadt Lima eine Jahrhunderte alte Mumie entdeckt worden. Nur 120 Zentimeter unter der Straßendecke stießen Arbeiter auf die mumifizierten Überreste eines Buben oder jungen Mannes aus der Prä-Inka-Zeit.
Die Art und Weise der Bestattung und die gefundenen Gegenstände stimmten mit einem Stil überein, der sich „zwischen 1000 und 1200 entwickelte“, teilte ein von dem Unternehmen Calidda beauftragter Archäologe mit. Das Grab und die Artefakte gehören dem Wissenschaftler zufolge zur Prä-Inka-Kultur der Chancay, die zwischen dem 11. und 15. Jahrhundert in der Gegend von Lima lebte.
Gegenstände aus Keramik gefunden
Die bereits am Montag entdeckten Überreste wurden demnach „in sitzender Position mit angewinkelten Armen und Beinen“ und in ein Leichentuch gehüllt gefunden. Neben der Mumie befanden sich demnach bemalte Gegenstände aus Keramik, darunter Teller, Flaschen und Krüge, die mit geometrischen Figuren und Fischerdarstellungen verziert waren, heißt es.
Die Chancay-Kultur, eine Prä-Inka-Kultur, lebte unter anderem im Tal des heutigen Limas, das von drei Flüssen aus den Anden gespeist wird. Schon lange vor der Ankunft der Spanier in Südamerika anno 1535 gab es dort Zivilisationen.
Die Chancay-Kultur entwickelte sich – zwischen dem 11. und 15. Jahrhundert – an der Küste Mittelperus, nördlich von Lima. Sie ist unter anderem bekannt durch ihre Keramikfiguren und Urnen, die in zahlreichen Grabstätten von größeren Nekropolen gefunden wurden.
Kultur bekannt durch ihre Textilkunst
Die Chancay-Kultur zeichnet sich auch durch eine wertvolle Textilkunst aus, die von der Paracas-Kultur übernommen worden war. Beispiele hierfür sind Leichentücher sowie verschiedene Begräbnisobjekte wie etwa Stoffpuppen, die den Toten mit ins Grab gegeben wurden. Manche dieser Puppen scheinen Lebensabschnitte des Verstorbenen darzustellen oder von Menschen, die dem Toten oder der Toten sehr nahestanden.
In Peru müssen Versorgungsunternehmen Archäologen beauftragen, wenn sie Erdbohrungen ausführen, da sie dabei möglicherweise auf historische Stätten stoßen. Das Gasunternehmen Calidda hat seit 2004 mehr als 2200 archäologische Funde gemacht.
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