Einander stützen. Ein heißer Juni-Sonntag in Graz. Was machen da junge Leute? Sie gehen gerne in das größte Schwimmbad der Stadt, die „Auster“. Auch Schüler aus dem BORG Dreierschützengasse gehen wohl gerne dorthin – ihre Schule ist gerade einmal einen Kilometer entfernt. Möglicherweise hätten auch Hanna, Lea und Luzia einen unbeschwerten Tag in der Auster verbracht. Doch die drei sind seit Dienstag tot. Wie weitere sechs Schüler ihres Gymnasiums und eine Lehrerin – alle innerhalb weniger Minuten ermordet von einem Ex-Schüler dieses BORG. Am heißen Sonntagabend – da trafen sich viele der überlebenden Schüler auf dem Grazer Hauptplatz. Sie standen oder saßen zusammen. Bedrückend, berührend, wenn man sieht, wie sie einander stützen, wie sie einander trösten, wie sie das seit Dienstag geltende Grazer Motto „Wir halten zusammen“ leben.
Starke Worte. „Ich will, dass wir heute ein Zeichen setzen“, sagte der so stark auftretende Schülersprecher Ennio. Und: „Wir haben schon gewonnen, weil wir zusammenhalten.“ Vor allem aber, gemünzt auf den Mörder: „Er wollte, dass wir hassen. Er hat versagt, weil wir lieben können, weil wir stärker sind!“ Was für starke Worte! Als Schüler des BORG Dreierschützengasse nach Ennios Videobotschaft schließlich sogar gemeinsam mit ihm auf der Bühne auftreten und „We Are The World“ singen – da kann sich kaum einer der Tausenden Teilnehmer dieser Gedenkversammlung der Tränen erwehren. Auch die versammelten Vertreter der Politik zeigen sich gerührt. Und sie nehmen hoffentlich mit, was ihnen Ennio zugerufen hat: „Bitte, liebe Regierung, ändern Sie was!“
Kommen Sie gut durch den Montag!
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