„Krone“-Kommentar

Durch die Krise navigieren

Kolumnen
13.06.2025 07:00

Nach dem Amoklauf hat sich die Politik ein mehrtägiges Schweigen verordnet. Kein alltäglicher Kleinkrieg zwischen den Parteien. Das verlangt der Respekt vor den Opfern und der verletzten Gesellschaft, die noch meilenweit davon entfernt ist, den Schock über den unverständlichen Massenmord an Teenagern, verarbeitet zu haben.

Doch schon jetzt – drei Tage nach dem Amoklauf – tauchen erste brennende Fragen auf: Wie kann es sein, dass ein 21-Jähriger so leicht an Waffen kommt? Wie kann es sein, dass der Täter den Psychotest beim Bundesheer nicht besteht – diese Daten der Behörde, die für die Ausstellung der Waffenscheine zuständig ist, verborgen bleiben.

Ein gewisses Unverständnis macht sich in der Gesellschaft breit. Welche Antworten gibt die Regierungsspitze nach dem Nationalen Sicherheitsrat? Keine. Nur so viel: Wir warten ab, bis alle Ermittlungsergebnisse auf dem Tisch liegen. Jetzt ist Staatstrauer.

Alexander Van der Bellen ist nicht gerade als Vorprescher bekannt. Selbst das Staatsoberhaupt scheute nicht davor zurück – übrigens unter Applaus -, schärfere Waffengesetze bei der Trauerrede zu fordern.

Regieren bedeutet nicht nur, Respekt für das unendliche Leid der Hinterbliebenen zu haben. Regieren bedeutet auch, die Gesellschaft durch die Krise zu navigieren. Mit einer schweigenden Regierungsspitze gelingt das nicht. Niemand verlangt fertige Gesetzesnovellen. Schon das glaubhafte Versprechen, Missstände zu beseitigen, wäre ein wichtiger Anfang.

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