Zahl gestiegen

Mehr Kinder in Österreich mit ausländischem Pass

Innenpolitik
10.06.2025 13:34

Die Zahl der Kinder und Jugendliche in Österreich mit ausländischem Pass ist zuletzt gestiegen. Etwas mehr als ein Fünftel der Unter-18-Jährigen hat keine österreichische Staatsbürgerschaft. Das zeigt ein Bericht des Österreichischen Instituts für Familienforschung. 

Im letzten Jahr habe es zudem ein „All-Time-Low im Hinblick auf die Geburtenzahl“ gegeben, sagte Institutsleiter Wolfgang Mazal, der die Zahlen mit der zuständigen Ministerin Claudia Plakolm (ÖVP) präsentierte. Nicht nur die Kinderzahl, sondern auch der Kinderwunsch sei gesunken, so Mazal bei der Pressekonferenz am Dienstag.

2023 lebten rund 1,6 Millionen Kinder und Jugendliche in Österreich. Zwischen 2015 und 2023 habe es „ein bisschen eine Hinauf-Entwicklung bei den Kindern unter sechs und unter 14 Jahren“ gegeben, 2024 habe sich das abgeflacht.

Veränderung an Schulen bemerkbar
Relativ zurückgegangen ist die Zahl der Kinder und Jugendlichen mit österreichischer Staatsbürgerschaft. 2023 hatten rund 339.000 von 1,6 Millionen, 1985 81.000 von 1,8 Millionen keine österreichische Staatsbürgerschaft. Der Zuwachs dieser Gruppe sei beispielsweise an den Schulen bemerkbar, stellte Mazal fest. Mit dem Stopp des Familiennachzugs habe die Regierung hier bereits einen Schritt gesetzt, sagte Plakolm.

Wolfgang Mazal vom Österreichischen Institut für Familienforschung
Wolfgang Mazal vom Österreichischen Institut für Familienforschung(Bild: Zwefo)

Ausgaben für Familienleistungen „massiv gestiegen“
Die Familienministerin betonte, dass Österreich ein Land sei, das Kindern und Familien soziale Sicherheit und eine Perspektive für die Zukunft bietet. Zudem bekenne sich die Regierung weiterhin dazu, Familien mit Kindern finanziell zu unterstützen. Die Ausgaben für Familienleistungen sind laut Mazal in den letzten Jahren denn auch „massiv gestiegen“ – von rund 3,0 Milliarden Euro im Jahr 1985 auf 12,4 Milliarden Euro im Jahr 2023. Rund 56.700 Unter-15-Jährige bezogen 2023 die Mindestsicherung, mit rund 40.400 die allermeisten davon in Wien.

Zuletzt hat die Regierung die Valorisierung der Familienleistungen im Zuge der Budgetkonsolidierung für zwei Jahre ausgesetzt. Auf Nachfrage meinte Mazal, er hoffe, es bleibe bei einer Unterbrechung und komme nicht zu einer Abschaffung. Grundsätzlich hätte er sich eine konsistentere Vorgangsweise gewünscht, werde doch die Familienbeihilfe nicht valorisiert, das Pflegegeld aber schon. Plakolm betonte, dass im Zuge der Budgetkonsolidierung keine Leistungen für Familien gestrichen wurden.

Mittelschule bei ausländischen Staatsbürgern beliebt
Die Wahl der Schulform unterscheidet sich dann teilweise stark nach Staatsbürgerschaft. So besuchen 4,6 Prozent der Kinder mit österreichischem, aber fast jeder Fünfte mit ausländischem Pass die Neue Mittelschule (NMS). Mazal findet das besorgniserregend, bei der Bildungsaffinität und dem Bildungserfolg müsse sich noch einiges tun. Annähernd gleich ist das Verhältnis an Allgemeinbildenden höheren Schulen (AHS), die von jeweils rund einem Viertel der Jugendlichen mit österreichischer und der mit anderer Staatsbürgerschaft besucht werden.

„Das sollte uns allen wohl große Sorgen bereiten“
Relativ hoch sei unabhängig vom Pass auch die Quote jener, die eine maturaführende Schule abbrechen. 28,6 Prozent der Schülerinnen und Schüler, die 2018/19 die neunte Schulstufe besucht haben, brachen vorzeitig ab. „Das sollte uns allen wohl große Sorgen bereiten“, meinte Mazal, der auch hier Handlungsbedarf sieht. Die Zahl der Schulabbrecherinnen und -abbrecher hat sich in den letzten Jahren kaum verändert.

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