Regen, Hagel, Böen
Unwetter in D: Verletzte in Jet, Tornado-Verdacht
Ein wegen eines Unwetters in schwere Turbulenzen geratenes Passagierflugzeug der Airline Ryanair ist am Mittwochabend am bayrischen Flughafen Memmingen notgelandet. Der Vorfall forderte gleich acht Verletzte – unter ihnen befand sich ein zweijähriges Kind. Die heftigen Gewitter führten in Süddeutschland zudem zu einer Vielzahl an Einsätzen.
Laut Polizei waren 179 Passagiere und sechs Crew-Mitglieder an Bord der Maschine, die von Berlin nach Mailand unterwegs war. Sie geriet während des Flugs in derart heftige Turbulenzen, dass sieben Passagiere und ein Besatzungsmitglied verletzt wurden. Drei von ihnen mussten zur Behandlung ins Krankenhaus: Ein zweijähriges Kind trug Prellungen davon, eine Frau eine Kopfplatzwunde, eine andere Passagierin klagte über Rückenschmerzen.
Da das Luftamt Südbayern einen Weiterflug nicht genehmigt habe, organisierte die Fluggesellschaft nun Busse für die Weiterreise, teilte die Polizei noch in der Nacht mit. Nach Angaben eines Sprechers von Ryanair Donnerstagfrüh wurde der Flug FR8 von Berlin nach Mailand wegen Turbulenzen nach Memmingen umgeleitet. Der Kapitän habe zudem medizinische Hilfe angefordert, fügte er hinzu. Das Flugzeug sei dann planmäßig gelandet und ein Ersatzflug organisiert worden, um die Passagiere nach Mailand zu bringen.
Radfahrer fuhr gegen über Straße hängenden Baum
Auch andernorts hatte das Unwetter Folgen: In Manching (Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm) stieß ein Fahrradfahrer laut Verkehrspolizei am Mittwochabend gegen einen über der Straße hängenden Baum, der zuvor durch das Unwetter umgeknickt war. Der 61-Jährige stürzte demnach vom Rad und verletzte sich mittelschwer. Auf der Autobahn 8 in Richtung München wurde ein Mensch laut Polizeipräsidium Oberbayern Nord bei einem Unfall in Folge von Aquaplaning leicht verletzt.
Im Zusamaltheim im schwäbischen Landkreis Dillingen an der Donau stellte das Unwetter eine Party-Gemeinschaft vor Herausforderungen: Ein Sturm deckte die Plane für ein am Wochenende aufgebautes Zelt ab, wie ein Polizeisprecher sagte. Dabei sei ein hoher Schaden entstanden, der jedoch zunächst nicht beziffert werden konnte.
Reihenhäuser unbewohnbar – wütete ein Tornado?
Im direkt an Bayern grenzenden Ulm beschädigte das Unwetter mehrere Häuser. Im Stadtteil Donaustetten seien die Dächer mehrerer Reihenhäuser abgedeckt worden, sodass sie nicht mehr bewohnbar seien, sagte ein Feuerwehrsprecher. Verletzte gebe es nicht. Die Feuerwehr gehe von einer „kleinen Windhose“ aus, die durch zwei bis drei Straßenzüge gezogen sei. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) prüft, ob es sich um einen Tornado handelte.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte für Mittwoch vor schwersten Unwettern mit extrem großem Hagel sowie Orkanböen in Bayern gewarnt. Laut vorläufigen Daten des DWD wurden daraufhin in Langquaid im niederbayerischen Landkreis Kelheim Windgeschwindigkeiten von mehr als 100 Kilometern pro Stunde gemessen.
Tennisballgroße Hagelkörner
Am stärksten regnete es vorläufigen Daten zufolge in Zwiesel im niederbayerischen Landkreis Regen und in Regensburg in der Oberpfalz mit jeweils etwa 26 Litern pro Quadratmeter. In der oberbayerischen Gemeinde Schöngeising (Landkreis Fürstenfeldbruck) fielen zudem die laut den vorläufigen Daten größten Hagelkörner mit Durchmessern von etwa sieben Zentimetern.
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