Im Prozess gegen Sean Combs wegen mutmaßlicher Sexualstraftaten hat eine Ex-Assistentin den früheren Rap-Superstar des sexuellen und körperlichen Missbrauchs beschuldigt. Zum ersten Mal soll er sie an seinem 40. Geburtstag vergewaltigt haben.
Sie habe zwischen 2009 und 2017 für den heute 55 Jahre alten Combs gearbeitet, sagte die Ex-Assistentin unter dem Pseudonym Mia vor Gericht in New York, wie US-Medien übereinstimmend berichteten. In dieser Zeit habe der Rapper sie mehrfach sexuell und körperlich misshandelt.
Der erste sexuelle Übergriff soll sich „Mias“ Angaben zufolge 2009, bei Combs‘ 40. Geburtstagsparty, ereignet haben. Im Plaza Hotel habe Combs sie in die Küche gerufen, alle anderen weggeschickt und ihr gesagt, sie leiste „großartige Arbeit“. Zwei Wodka-Shots, die sie zum Anstoßen erhielten, hätten „Mia“ zufolge eine ungewöhnlich starke Wirkung gehabt.
Bei einem Vorfall habe sie im Haus von Combs geschlafen, als dieser sich auf sie gelegt hätte, erzählte die Zeugin. Er habe sie aufgefordert, still zu sein, und mit einer Hand seine Hose ausgezogen. Sie habe sich nicht gerührt. Die Vergewaltigung habe sie „verwirrt, beschämt und verängstigt“. Bei einem anderen Vorfall habe die Assistentin eine Tasche gepackt, als Combs anfing, sie zu missbrauchen.
Zahlreiche Gewaltausbrüche
Zuvor hatte Mia über zahlreiche Wutausbrüche des Angeklagten ausgesagt: „Er hat Dinge auf mich geworfen. Er hat mich gegen eine Wand geworfen. Er hat mich in einen Pool geworfen.“ Sogar einen Eiskübel hätte er einmal nach ihr geworfen. Combs habe sie komplett kontrolliert. Mehrfach habe sie mehrere Tage am Stück ohne zu schlafen für ihn gearbeitet.
Der Rapper habe ständig unzählige Dinge gleichzeitig von ihr verlangt – „vom Knöchelknacken über das Schreiben seines nächsten Films bis hin zu seinen Steuern“, sagte die Ex-Assistentin. „Es war chaotisch. Es war toxisch. Es konnte aufregend sein. Wenn es großartig war, war es wirklich großartig, aber wenn es schlimm war, war es sehr, sehr schlimm.“
Ex-Assistentin: Bin weiterhin traumatisiert
Die Frau gab zudem an, dass sie noch immer derart traumatisiert sei, dass sie nicht arbeiten kann. Sie habe es zwar versucht, aber ganz normale Situationen – beispielsweise wenn sie jemand fragte, wo sie gewesen sei – hätten sie sofort in Panik ausbrechen lassen, sagte die Ex-Assistentin laut US-Medien bei dem Prozess in New York.
Combs wird des Sexhandels, organisierter Kriminalität und weiterer Straftaten beschuldigt. Der Rapper, der unter anderem unter dem Künstlernamen Diddy bekannt ist, bestreitet sämtliche Anschuldigungen und plädierte auf nicht schuldig. Im Falle einer Verurteilung droht ihm eine lebenslange Haftstrafe. Der Prozess könnte sich noch über mehrere Wochen ziehen.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.