Xobni geschluckt

Yahoo setzt seine Einkaufstour bei Start-ups fort

(Bild: AP)

Yahoo setzt seine Einkaufstour kleiner Start-ups fort und übernimmt den Kommunikationsspezialisten Xobni, wie der US-Internetkonzern mitteilte. Xobni - umgekehrt gelesen Inbox (Posteingang) - bietet Werkzeuge, um E-Mails und Kontakte besser zu verwalten. Die Technologie solle nun in die Yahoo-Angebote eingebunden werden, um Yahoo Mail, den Messenger und andere "Kommunikationsangebote" zu verbessern, erklärte das Unternehmen.

Xobni wurde im Jahr 2006 in San Francisco gegründet, zwei Jahre später heuerte das Start-up den früheren Yahoo-Manager Jeff Bonforte als Chef an. Die Xobni-Software analysiert die Muster in der Kommunikation seiner Nutzer, um Nachrichten und Kontakte besser zu verwalten. "Bald werdet Ihr Yahoo-Produkte nutzen können, in welche die guten Eigenschaften von Xobni direkt integriert sind", erklärte das Unternehmen in seinem Blog.

Marissa Mayer im Kaufrausch
Yahoo, im Jahr 1994 gegründet, ist ein früher Star des Internets. Die Konkurrenz des Branchenriesen Google macht dem Unternehmen aber immer mehr zu schaffen. Die ehemalige Google-Managerin Marissa Mayer soll Yahoo nun retten - und kauft derzeit massiv kleinere und größere Firmen auf, um Yahoo schlagkräftig zu machen und breiter aufzustellen. Erst am Dienstag verkündete Yahoo den Kauf des Videodiensts Qwiki, am Montag die Übernahme der Minifirma Bignoggins Productions.

Im Kampf um die Gunst junger Internetnutzer hatte das Unternehmen im Mai zudem angekündigt, für 1,1 Milliarden Dollar (rund 849 Millionen Euro) die Blogging-Plattform Tumblr zu übernehmen. Einer Umfrage zufolge ist Tumblr bei Nutzern bis 25 Jahren populärer als Facebook. Mitte Juni übernahm Yahoo zudem die auf Foto-Apps spezialisierte Firma Ghostbird, die bislang Miniprogramme zur Bearbeitung von Fotos auf dem iPhone entwickelte. Yahoo besitzt zudem den Fotodienst Flickr, von dem es erst kürzlich eine neue Version vorstellte.