Der deutsche Knotenpunkt für das Kabel ist die Stadt Norden in Ostfriesland. Vermutlich würden die Daten in der britischen Küstenstadt Bude abgefangen, berichten der TV-Sender NDR und die "Süddeutsche Zeitung". Beim Ausspähen sollen dem britischen Geheimdienst zwei Telefongesellschaften behilflich gewesen sein. Angeblich handle es sich dabei um Vodafone und British Telecommunications, heißt es in den Berichten.
Vodafone betonte den Berichten zufolge in einer ersten Stellungnahme, das Unternehmen halte sich an die Gesetze der Länder, in denen es tätig sei. Weitere Angaben habe Vodafone unter Verweis auf die "nationale Sicherheit" nicht machen wollen. British Telecommunications hat noch keine Stellungnahme abgegeben.
Briten bespitzeln Internetnutzer weltweit
Das 15.000 Kilometer lange Kabel TAT-14 wurde 2001 von einem internationalen Konsortium von mehr als 50 Telekom-Unternehmen in Betrieb genommen. Weite Teile der Telefon- und Internetkommunikation laufen über das Kabel auf dem Meeresgrund, das Deutschland via Großbritannien mit den USA verbindet.
Am Samstag wurden unter Berufung auf Snowden Berichte über ein britisches Spähprogramm namens Tempora (siehe Infobox) laut, das noch "schlimmer" sei als das von ihm enthüllte PRISM-Programm der USA. Die Government Communications Headquarters (GCHQ) in London bespitzeln demnach systematisch Telefon- und Internetnutzer in aller Welt.
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