"Lebensbedrohlich"

Australische Polizei warnt vor Apples Kartendienst

Elektronik
10.12.2012 08:45
Die australische Polizei warnt vor Apples neuem Kartendienst. Aufgrund eines Fehlers im Kartenmaterial des mit iOS 6 eingeführten Dienstes seien mehrere Nutzer bei Hitze in den abgelegen Murray Sunset Nationalpark im Bundesstaat Victoria geleitet worden, in dem es keine Versorgungsmöglichkeiten gebe. Wenn es dort 45 Grad heiß sei, könne es "lebensbedrohlich" werden, so Polizeiinspektor Simon Clemence gegenüber dem Rundfunksender ABC.

Erst kürzlich habe die Polizei zum sechsten Mal binnen weniger Monate in das rund 5.000 Quadratkilometer Gebiet ausrücken müssen, um fehlgeleitete Personen zu retten. Diese hatten mittels Apples Kartendienst versucht, in die Stadt Mildura zu gelangen, die in dem Kartenmaterial jedoch 70 Kilometer von ihrem eigentlichen Standort entfernt verzeichnet ist.

Gegenüber ABC wies Clemence darauf hin, dass in dem Nationalpark keine Wasserversorgung gewährleistet werden könne. Auch die Mobilfunkabdeckung sei schlecht. Wer in dem sandigen Terrain mit seinem Auto stecken bleibe, sei möglicherweise tagelang auf sich gestellt. Dadurch werde die ganze Sache "lebensbedrohlich".

"Wir hatten erst kürzlich einen Fall, bei dem ein Kerl so weit gehen musste, wie er konnte, um wieder Handyempfang zu haben. Er hat 24 Stunden lang im Park ausharren müssen." Der Polizeiinspektor empfiehlt daher, mehr auf die Straßenschilder zu achten, zudem sollte man stets auch eine normale Karte mit sich führen. Wenn der Weg plötzlich unwegsam und sandig werde, sollte man anhalten und einen Blick auf die Karte werfen.

Kartendebakel mit Folgen
Apple hatte im September zum Start des iPhone 5 in der neuen Version seines mobilen Betriebssystems iOS die bisherigen Google- Karten durch einen eigenen Dienst ersetzt, woraufhin es Kritik von Nutzern hagelte, die sich über Fehler und fehlende Details im Kartenmaterial beschwerten.

Konzernchef Tim Cook entschuldigte sich öffentlich und empfahl, vorerst Karten der Konkurrenz zu nutzen, bis Apple sein Angebot verbessert habe. Der iOS-Verantwortliche Scott Forstall, der einst als ein möglicher Anwärter auf die Firmenspitze galt, wurde geschasst (siehe Infobox). Auch der direkt für den Kartendienst Verantwortliche Manager Richard Williamson musste gehen.

Eddy Cue, der von Forstall die Karten-Verantwortung übernahm, suche jetzt Rat bei externen Experten und dem Navigations-Spezialisten TomTom, berichtete die Finanznachrichtenagentur Bloomberg.

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