Zieht Konsequenzen

Samsung will Apple keine Displays mehr liefern

Elektronik
23.10.2012 08:55
Die Zulieferverträge sind vom Urteilsspruch ausgenommen, hatte Samsung nach der Niederlage im kalifornischen Patentprozess gegen Apple stets betont. Doch das Verhältnis zwischen den jahrelangen Partnern scheint inzwischen derart angekratzt, dass eine Scheidung unausweichlich ist. Wie die "Korea Times" am Montag berichtete, will Samsung nun angeblich einen Schlussstrich ziehen und Apple keine Bildschirme mehr liefern. Samsung selbst dementiert die Berichte.

Der südkoreanische Konzern wolle keine Displays mehr für Apple-Geräte wie iPad und iPhone liefern, berichtete die Zeitung. Der langjährige Vertrag zwischen den beiden Unternehmen werde aufgelöst, im kommenden Jahr würden die Lieferungen eingestellt, hieß es unter Berufung auf informierte Personen.

Die Trennung sei demnach bereits eingeleitet worden: Im dritten Quartal habe Samsung nur noch etwa drei Millionen Bildschirme an Apple geliefert, im vierten Quartal sollen es nur noch 1,5 Millionen sein. Die ersten sechs Monate dieses Jahres waren noch geschätzte 15 Millionen Displays der Südkoreaner an Apple gegangen.

Apple greift auf LG und Sharp zurück
Der kalifornische Konzern greife seitdem stärker auf seinen bisher zweitgrößten Bildschirm-Zulieferer LG Display sowie den relativ neuen Partner Sharp zurück. In dem kleineren iPad-Modell, das wahrscheinlich am Dienstagabend vorgestellt wird, würden gar keine Samsung-Displays mehr zum Einsatz kommen, schrieb die "Korea Times" weiter.

Ein Samsung-Sprecher hat inzwischen angegeben, der Zeitungsbericht der "Korea Times" sei falsch und die sinkenden Stückzahlen bei den Lieferungen an Apple seien Resultat von "Fluktuationen, die von den Marktbedingungen abhängen".

Ausufernder Patentkrieg
Apple und Samsung bekämpfen sich nahezu weltweit in einem ausufernden Patentkrieg. Apple wirft den Südkoreanern vor, seine iPhones und iPads kopiert zu haben. Samsung führt technische Patente etwa für den Funkstandard UMTS ins Feld. Im Sommer erzielte Apple einen großen Sieg in Kalifornien, wo Geschworene dem US-Konzern mindestens 1,05 Milliarden Dollar (805,5 Millionen Euro) Schadenersatz zusprachen. Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig.

Als problematisch in dem Patentstreit erwies sich, dass Samsung zugleich einer der wichtigsten Zulieferer von Apple ist. Die Südkoreaner liefern neben Displays auch Speicherchips für iPad, iPhone und Co. Wie ein Samsung-Anwalt während des Prozesses schilderte, entfielen zuletzt allein 26 Prozent der Herstellungskosten des iPhones auf Samsung-Komponenten (siehe Infobox).

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