Die Drahtzieher sollen in Istanbul sitzen. Zeitgleich zur Großrazzia in Deutschland schlugen auch in der Türkei Ermittler zu. Nach Schätzungen der Ermittler sollen die Produktpiraten allein mit gefälschten "Joop!"- Artikeln rund 2,3 Millionen Euro verdient haben. Dem Hamburger Modehaus sollen rund 5,5 Millionen Euro Schaden entstanden sein.
Von Istanbul aus sollen die Pakete mit der gefälschten Ware nach Deutschland geschickt worden sein. Türken sollen dann die Verteilung übernommen haben. Um dabei selbst im Hintergrund zu bleiben, warben sie über mehrere Zwischenhändler bundesweit eBay-Verkaufsagenten an, die dann gegen Provision die Fälschungen im Netz anboten, schreibt der "Spiegel". Um die Spur des Geldes zu verwischen, wurden in Kleinanzeigen in türkischen Zeitungen in Deutschland Landsleute gegen eine Zahlung von 500 Euro ermuntert, Bankkonten zu eröffnen und die Bankunterlagen dann an die Mittelsmänner weitzugegeben. Die Magdeburger Polizei identifizierte bislang 59 Konten bei elf Banken.
"eBay ist einer der Hauptumschlagplätze für gefälschte Ware", zitierte der "Spiegel" Doris Müller, Vorstandsmitglied beim Aktionskreis Deutsche Wirtschaft gegen Produkt- und Markenpiraterie. "Joop!" will laut "Spiegel" nun Schadensersatz von der Fälschertruppe sowie von den Hobby-Händlern verlangen
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