Mehr als Volkswagen

Abgasbetrug: Milliarden-Strafe für Ram-Motorbauer

Der US-Hersteller Cummins stellt u.a. Motoren für Ram-Pick-ups her.

(Bild: Ram)

Es war ein beliebter Kommentar vieler Autofahrer, dass es doch seltsam sei, wenn Volkswagen Milliarden wegen Abgasbetrugs in relativ kleinen Motoren zahlen muss, während US-Pick-ups ungestraft mit riesigen V8-Motoren Unmengen Abgas ausstoßen. Das ändert sich nun, denn offenbar sind auch viele der in den USA so verbreiteten Pick-up-Trucks nicht legal unterwegs.

US-Motorenbauer Cummins zahlt die Rekordstrafe von 1,675 Milliarden Dollar (gut 1,5 Milliarden Euro) für die Verwendung von illegalen Abgassteuerungen. Cummins, dessen hubraumstarke Motoren seit Jahrzehnten in die populären Ram-Pickups eingebaut werden, hat nach Angaben des US-Justizministeriums in mehreren Hunderttausend Motoren sogenannte „cheat devices“, also verbotene Abschalteinrichtungen eingebaut, um die Abgasvorschriften zu umgehen.

Laut offiziellen Angaben geht es u.a. um 630.000 Exemplare der Modelle Ram 2500 und 3500 der Baujahre 2013 bis 2019 sowie 330.000 Einheiten der Baujahre 2019 bis 2023. Bei allen soll nun ein Software-Update für korrekte Abgasemissionen sorgen.

Bei Cummins ist man sich keiner Schuld bewusst: „Das Unternehmen sieht keinen Beweis dafür, dass jemand in böser Absicht gehandelt hat und räumt nicht ein, irgendetwas Falsches getan zu haben“, hieß es in einer Erklärung. Ram-Mutter Stellantis gab bislang keinen Kommentar ab.

Dennoch wird nun die bisher höchste Zivilstrafe nach dem US-Umweltgesetz Clean Air Act fällig. Es ist laut US-Justizministerium die höchste Strafe, die je im Rahmen des Clean Air Act verhängt wurde.

Volkswagen hatte sich 2016 und 2017 mit den US-Behörden auf eine Zivilstrafe von 1,45 Milliarden Dollar nach dem Clean Air Act geeinigt.