Die SPÖ steht (wieder einmal) vor einer internen Zerreißprobe. Grund dafür ist die Tätigkeit des roten Altkanzlers Alfred Gusenbauer in der von Rene Benko gegründeten Signa Holding. Der aktuelle rote Bundesparteichef Andreas Babler findet alles andere als nette Worte darüber.
„Ich finde das moralisch nicht in Ordnung“, kritisierte Babler im Nachrichtenmagazin „profil“ seinen Vorgänger. Zur Info: Gusenbauer sitzt im Beirat der Signa-Holding und ist Aufsichtsratschef der Signa Prime Selection und der Signa Development Selection.
Möglicher „Benko-Ausschuss“ spaltet die Politik
Die mit finanziellen Schwierigkeiten kämpfende Signa Gruppe (Benko übergab mittlerweile das Ruder des Immobilien- und Handelskonzerns auf Druck seiner milliardenschweren Investoren an den deutschen Sanierungsexperten Arndt Geiwitz) hat längst die heimische Innenpolitik erreicht. Die engen Beziehungen Benkos zur Politspitze sollen nun sogar - nach einem Vorstoß der Grünen Nina Tomaselli - Gegenstand eines U-Ausschusses werden.
Auch ÖVP wettert gegen Gusenbauer
ÖVP und SPÖ (wohl wegen der Nähe der Ex-Kanzler Sebastian Kurz bzw. Alfred Gusenbauer zu Benko) zeigen sich darüber nicht sonderlich begeistert. Wobei: Gusenbauers Nähe zu Benko hat die Volkspartei bereits in der Vergangenheit offen angeprangert. „Gusenbauer ist auf der Payroll von Benko und agiert für die Signa-Gruppe als Vorsitzender in mehreren Aufsichtsräten und im Beirat der Unternehmensgruppe. Vielleicht sollte die SPÖ ihn einmal fragen, wie es zu den Entwicklungen gekommen ist. Er könnte vielleicht eine Antwort geben“, betonte ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker im Juni nach der Kika/Leiner-Pleite.
Bleibt abzuwarten, wie Babler einem U-Ausschuss zu Benko gegenübersteht, zumal er dafür bekannt ist, gerne gegen Superreiche zu wettern.
„Wie eine dicke fette Spinne“
Die FPÖ hat sich bereits voll auf Gusenbauer eingeschossen. Laut Herbert Kickl sitze dieser „wie eine dicke fette Spinne“ im Signa-Netzwerk. Er betonte, die FPÖ habe nach der Pleite von Kika/Leiner bereits im Juni einen Antrag auf einen U-Ausschuss gegen Signa bzw. Benko eingebracht.
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