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Bauernhofsterben: „Arbeit hat massiv zugenommen“

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17.05.2023 17:01

In Österreich nimmt die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe immer stärker ab. Allein innerhalb des letzten Jahres ist die Zahl der Bauernhöfe um 1009 gesunken, obgleich das Einkommen der Bauern und Bäuerinnen stark im Steigen begriffen ist. Über die Ursachen und die Auswirkungen dieser Entwicklung wurde in der Kommentarsektion rege diskutiert. Wir haben einen Querschnitt der Kommentare im Folgenden zusammengestellt.

Vor allem mit den ländlichen Gegenden Österreichs verbindet man unweigerlich auch Bauernhöfe. Arbeitete noch vor Jahrzehnten die ganze Familie im landwirtschaftlichen Betrieb mit, so wenden jedoch heute immer mehr, vor allem junge Leute, diesem Berufsfeld den Rücken zu. Denn das idyllische Bild eines Bauernhofs aus früheren Zeiten hat mit der harten Arbeitsrealität nicht viel gemeinsam. 

Work-Life-Balance funktioniert nicht
Dies sehen auch einige Kommentierende als Grund dafür an, darunterDerGesunde,der selbst in der Branche tätig ist. Seinen Zeilen kann man entnehmen, dass eine gesunde Work-Life-Balance, auf die man heute mehr Wert als früher legt, im Arbeitsalltag eines typischen Landwirtes oder einer Landwirtin nicht so einfach umsetzbar ist. 

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LeserX
Harter Beruf, für Bergbauern vielleicht noch härter. . 365 Tage im Jahr arbeiten.
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DerGesunde
Habe selber einen kleinen Betrieb. Die Besucher reden von einer Romatik am Bauernhof und wie schön es da ist. Alles ist so ordentlich und gepflegt. Hat sich schon einmal wer überlegt das, das mit unzähligen Arbeitstunden verbunden ist und auch oft nach der "normalen " Arbeitgemacht wird. Es gibt kein Samstag und Sontag frei . Urlaube müssen sehr kurz gehalten werden.
Welcher junger Mesch will sich das bei uns noch antun ?? Es wird alles immer komplezierter und unübersichtlicher. Die städischen Neider sehen dann einen großen Traktor und glauben der Bauer ist reich !! DAbei arbeitest du nur für den Betrieb den du im Bestenfall einmal an die Nachkommen übergeben kannst , wenn es die Gesetzte zulassen.
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Auflagen schrecken ab
Die Auflagen, die an Landwirtschaftsbetriebe, vor allem in der Fleischindustrie, gestellt werden, sind zweifellos wichtig für das Tierwohl und sollen auch für entsprechende Qualität sorgen. Trotzdem kritisieren einige aus der Community, dass viel Zeit und Aufwand in Bürokratisches fließt; auchSandorführt das in seinem längeren Kommentar mit an. 

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Sandor
ein Paradoxon welches keines ist. Statistisch verdienen die Bauern mehr als früher - mag sein. Aber die Arbeit hat auch massiv zugenommen. Ein Landwirt muss im Büro fast dieselbe Zeit aufwenden als im Stall. Unzählige Vorschriften, Listen, Zertifikate etc. - und dazu noch die Tatsache, dass "Bauer sein" eben sich vom Aufwand nach der Biologie richtet - den Tieren oder den Feldern. Die heutige "work life balance" funktioniert hierbei kaum oder gar nicht.
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mami-schlumpf
Wen wundert es. Die Auflagen sind für kleine Betriebe kaum mehr zu stemmen. Jeden 2. Tag steht irgendeine Kontrolle oder Bestandserhebung an und bei den derzeitigen Preisen für Betriebsmittel ist ein gewinnbringendes Wirtschaften kaum mehr möglich.
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Kleinbetriebe haben es schwer
Unter anderem sind auch Bio-Betriebe davon betroffen. Auch hier sind für tigerkatze die hohen Anforderungen mitverantwortlich. Großbetriebe sehen viele „Krone“-Leser im Vorteil, während die kleinen Betriebe immer häufiger schließen müssen.

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tigerkatze
Es hören jetzt viele Betriebe auf welche noch im Nebenerwerb geführt wurden. Man will nicht mehr nach der Arbeit noch fest vor allem in der Tierhaltung noch Futter machenund im Stall arbeiten. Die vielen Vorschriften, oft welche nicht mal EU Vorschriften, sondern Vorgaben von Behörden, österreichischer Gesetzgebung oder Bioverbänden und Handelsketten sind, verursachen z.B. für einen Laufstallbau Kosten, welche man nicht mehr zu tragen bereit ist. Und wegen ein paar ct. mehr tun sich Bio immer weniger an. Auch das muß mal gesagt werden.
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CharlesDarwin
Wirtschaftlich zahlen sich nur mehr riesige Mastbetriebe aus.
Diese bekommen auch den Großteil der EU-Landwirtschaftsförderungen ab.
Es ist also ein gewolltes Kleinbauernsterben.
Das ist eine mächtige Lobby.
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Nachfrage nach Regionalität ungebrochen
Dennoch ist für ein Gros der „Krone“-Community die heimische Landwirtschaft absolut unterstützenswert. Man achtet auf Bio-Siegel und bevorzugt regionale Produkte. Dass dafür höhere Preise in Kauf genommen werden müssen, bringtMantheyauf den Punkt. 

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Reni1964
Traurig, ich möchte nicht vom Ausland mein Essen beziehen. Ich kaufe am liebsten beim Biobauern , somit unterstütze ich sie.
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kamillentee
Ich persönlich versuche so regional wie möglich zu kaufen. Am liebsten direkt bei den Erzeugern. Wir haben das Glück vieles in der Region zu bekommen.

Geht halt nicht immer. Aber so unterstütze ich die ortliche Wirtschaft und die Betriebe.
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Motul
Der Österreicher will jeden Tag Fleisch, kosten darf es aber nichts.
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Was sagen Sie zu diesem Abwärtstrend? Wie könnte man dem Ihrer Meinung nach entgegenwirken? Schreiben Sie uns Ihre Ansichten dazu in die Kommentarsektion, wir freuen uns auf eine konstruktive Diskussion!

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